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Das analoge Spulenbandgerät
in der Punktebewertung |
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Zum Systemvergleich führen wir auch eine
Punktebewertung analoger Bandgeräte an. Sie basiert auf
den in HiFi-Stereophonie ermittelten Daten für eine Revox
A 77 Zweispur Dolby-B und einer Audio System Components ASC
6002 mit externem Dolby-B, beide mit 19 cm/s und mit Bandqualitäten,
wie sie vor 4 Jahren üblich waren. Die Daten sind gemittelt,
spiegeln daher den Stand der Technik wider, und zwar der ohne
Klimmzüge erreichbaren HiFi-Technik (besseres ist sicherlich
möglich, zumal mit den heutigen verbesserten Bandmaterialien
und Dolby-HX-Professional). Eine Einschränkung allerdings:
es wurden die Aussteuerungseigenschaften der ASC-Maschine bewertet.
Die Aussteuerungsanzeigen von Revox sind mit dem (notwendigen)
Aufwand bei den PCM-Geräten nicht vergleichbar. Revox wird
auch heute noch nicht den Anforderungen an die Aussteuerungsanzeigen
(und an die Eingänge) gerecht. Diese Detailfehler setzen
die Überallesqualität in der Praxis und in unserer
Punktebewertung deutlich herab. Solche individuellen Schwächen
bei Revox möchte ich nicht den Analog-HiFi-Geräten
in ihrer Gesamtheit anlasten, insbesondere auch nicht ASC, wo
man sich größere Mühe gibt als bei der Konkurrenz.
In der Punktebewertung wurden zwei Kriterien nicht berücksichtigt:
zum einen die geringere Zuverlässigkeit der Digitalspeicherung
bei der Tonübertragung (erhöhte Fehlerrate führt
zu Aussetzern, gemeint ist nicht unbedingt das Funktionieren
an sich, obwohl die Videorecorder auch nicht ganz ohne Schwächen
sind) und die andersartigen Verzerrungen (aber das hängt
auch von der jeweiligen Verwendung ab).
Betrachtet man eine Kopie der vierten Generation, so müßte
die analoge Bandaufnahme um ca. 22 Punkte schlechter bewertet
werden (nur 52 Punkte über alles). Die digitale PCM-Aufnähme
muß dagegen nicht (!) an Qualität verlieren. Kopiert
man die dolbysierten Bänder bei ausgeschaltetem Dolby-Regelkreis
unter Wahrung der absoluten Pegel, so wird der Qualitätsverlust
nur ca. 17 Punkten entsprechen (57 Punkte). Justiert man die
Geräte peinlichst genau und wählt Laufwerke mit extrem
niedrigen Gleichlaufschwankungen, so mögen auch geringere
Verluste möglich sein (ca. 12 Punkte Verlust, also 62 Gesamt-Punkte).
Auch das ist nicht überragend.
Sollen also Kopien gezogen werden, so ist die Analogtechnik
der Digitaltechnik hoffnungslos unterlegen. Aber bei dem Originalband
muß das nicht sein. (Zu schade, daß bei der Schallplattenherstellung
kaum das Originalband verwendet wird.)
Zusammenfassend kann man feststellen. Auch nach unserem (bewährten)
Punktesystem muß ein gutes Analoggerät nicht jedem
PCM-Gerät unterlegen sein, obwohl es doppelt so teuer ist.
Muß jedoch mehrmals kopiert werden, dann Digital-Technik!
a. k. |
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Gleichlaufschwankungen
(und mittlere Bandgeschwindigkeit) |
7,5 Punkte |
Frequenzgänge |
8,0 Punkte |
Dynamik |
9,0 Punkte |
Aussteuerungseigenschaften |
8,0 Punkte |
Eingänge/Ausgänge
{>) |
5,0 Punkte* |
Allgemeine
Betriebseigenschaften |
6,0 Punkte |
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Gesamtbewertung
(mit Wichtung) |
74,0 Punkte |
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* Wem die hohe Bewertung der Eingänge gegenüber
der Sony PCM-Einheit auffällt, der sei verwiesen auf
die (etwas) geringeren Anforderungen durch die (etwas) geringeren
Rauschabstände über Band.
aus: HiFi Stereophonie, Heft 5/1983,
Seite 552ff
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zu: Test Sanyo Plus 5> |
Herzlichen
Dank an die Motorpresse
Stuttgart für die Erlaubnis, diese Artikel hier zu
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