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HiFi-Stereophonie
testet |
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Revox A 77 - Dolby B |
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In Heft 12/1967 wurde über die erste Revox A77 berichtet,
in Heft 7/1970 über die schnelle Ausführung (19/38
cm/s). Zum Test gelangte nun das neueste und hochwertigste Modell
mit Rauschverminderung nach dem Dolby-B-Prozeß. Es sind
4 Dolby-Einheiten integriert, 2 Aufnahme-Kompander und 2 Wiedergabe-Expander,
so ist eine vollwertige Hinterbandkontrolle möglich. Die
zwei 8-Watt-Endstufen sind bei der Dolby-Ausführung aus
Platzgründen nicht einsetzbar, es handelt sich also um
ein Tape-Deck. Die bei ausgeschalteten Dolby-Prozessoren ermittelten
Daten sind näherungsweise auch auf die übliche Version
zu übertragen, das gilt insbesondere für die Laufwerkdaten.
Auch wichtige Unterschiede wird hingewiesen. Zur Messung wurde
die 2-Spur-Ausführung gewählt, da sie maximale Tonqualität
ermöglicht. Beschreibung
Das Gerät ist vorzugsweise für 26,5-crn-Spulen ausgelegt.
Mit dem Netz-Geschwindigkeitsschalter (9,5/19 cm/s) rechts unten
kann der Bandzug aber auch dem Betrieb mit 18cm-Spulen angepaßt
werden. Eine neuartige Spulenverriegelung zentriert die Spulen
auf den Achsen, was besonders bei Vertikalbetrieb und großen
Spulen wichtig ist. So konnte z. B. das von früheren A77-Maschinen
her bekannte Klappern beim Umspulen behoben werden. Bandflattern
und Bandzugspitzen werden durch den gedämpften Umlenkhebel
links verkleinert, bei Spulen unter 18 cm Durchmesser ist er
jedoch nicht in Funktion. Unter der leicht entfernbaren Tonkopfabdeckung
befindet sich links eine mitlaufende Bandführung, es folgt
die photo-elektrische Bandabschaltung, Lösch-, Aufnahme-
und Wiedergabekopf, die Tonwelle und die große rechte
Bandführung. Durch möglichst wenig Reibflächen
wird versucht, die Längsschwingungen im Band gering zu
halten, diese Art von Gleichlaufschwankungen verursachen einen
rauhen Klang. Beide Tonköpfe sind stark geschirmt, vor
dem Wiedergabekopf befindet sich zusätzlich eine Abschirmklappe.
Die Vollmetalltonköpfe sind mit Bandkanteneinfräsungen
versehen, was eine hohe Lebensdauer verspricht. Um Schnittstellen
exakt zu finden, kann mit dem Hebel rechts hinter der Klappe
das Band an die Tonköpfe angelegt werden, durch Transport
des Bandes von Hand kann die Stelle leicht gefunden werden (Cueing).
Abgesehen von dem Antrieb des 4-steiligen Zählwerkes ist
in dem Gerät kein Treibriemen, kein Reibrad, keine Kupplung
vorhanden. Wickelachsen und Tonwelle sind direkt getrieben,
die Betriebsdaten können sich so auch über Jahre kaum
verändern. Es werden stabile Asynchron-Außenläufer-Motoren
verwendet. In den Läufer des Tonmotors sind Nuten eingefräßt,
die über einen Magnetkopf abgetastet werden. Die drehzahlabhängige
Frequenz des so gewonnenen Signals wird mit einer Festfrequenz
verglichen. Auf diese Weise wird der Drehzahlfehler erfaßt
und durch Regelung der Motorspannung korrigiert. Es ergibt sich
so eine von Netzfrequenz und Spannung weitgehend unabhängige
Bandgeschwindigkeit. Gesteuert wird das Laufwerk über die
Tasten im linken Bedienungsfeld: Rückwickeln, Vorwickeln,
Wiedergabe (auch Aufnahmesperre), Stop, Aufnahme. Die Funktion
kann ohne Verzögerung gewechselt werden, Bei dem Wechsel
von Umspulen auf Wiedergabe ist jedoch erst Stop zu tasten.
Danach mu8 erst der Bandstillstand abgewartet werden, sonst
wird das Band durch das plötzliche Abbremsen mit der Tonwelle
und Gummiandruckrolle beschädigt.
Das Gerät erlaubt eine kanalmäßig getrennte
Eingangswahl durch Verdrehen der klaren Scheiben hinter den
Aussteuerungsreglern, im rechten Bedienungsfeld: Mikrophon (nieder-
und hochohmig), Radio (DIN-Buchse), Hinterband (Echo, Multiplay),
Auxiliary. Auf einfache Weise sind so Echo- und Multiplayaufnahmen
möglich, als auch das Mischen zweier Tonquellen bei Monoaufnahmen.
Die darüberliegenden VU-Meter sind neuerdings silberfarben
unterlegt und fortwährend beleuchtet, das erleichtert das
Aussteuern vor Aufnahmebeginn. Bei Aufnahme leuchten zusätzliche
rote Kontrollampen auf. Die Druckschalter neben den Instrumenten
dienen der Aufnahmespurwahl (auch zusätzliche Aufnahmesperre).
Wird nur eine Taste gedruckt, werden beide Eingänge gemischt.
In Abweichung zur normalen A77-Ausführung ist die VU-Meter-Anzeige
weitgehend frequenzlinear und auf Vor- und Hinterband umschaltbar.
Kopfhörer und zwei Mikrophone können über Klinckenstecker
an der Frontplatte angeschlossen werden. Rechts befindet sich
der Lautstärkeregler und der Balanceregler, sie wirken
auf alle Ausgänge. Eine der konzentrisch angeordneten Schaltscheiben
erlaubt Schaltung auf Stereo- und Monobetrieb und ermöglicht
beide Spuren gemischt wiederzugeben (ähnlich Vollspur).
Die andere Scheibe dient der Vor- Hinterbandumschaltung; die
sonst vorhandene Schaltstellung für die Wiedergabe von
19 cm/s-Studiobändern (IEC) entfällt, statt dessen
kann ein Eichgenerator (ca. 800 Hz) auf die Aufnahmekanäle
geschaltet werden. Der Eichgenerator wurde vorgesehen, um die
Vor- Hinterbandpegeldifferenz auf Null justieren zu können.
Dieser Wert ist von der Bandsorte und auch von der Charge abhängig,
differiert also von Spule zu Spule. Durch diese Einstellung
wird die Bezugspegelgleichheit für die Dolby-Kompander
und -Expander erreicht, eine Voraussetzung für die spiegelbildliche
Funktion beider Teile. Man verfährt so, daß man vor
einer Dolby-Aufnahme auf dieselbe Spule eine Probeaufnahme zur
Kailbrierung macht, Aussteuerungsregler geschlossen, Schalterstellung
Cal. Die rechts hinter der Klappe liegenden zwei Justierpotentiometer
werden so abgeglichen, daß die VU-Meter (sie sind hier
auf Hinterband geschaltet) genau 0 dB anzeigen. Diese Probeaufnahme
sollte wieder gelöscht werden. Es empfiehlt sich zumindest
am Spulenanfang den Kalibrierton mit bereits justiertem Pegel
ca. 5 s lang aufzuzeichnen, man erhält so erstens eine
akustische Kennung von Dolby-Aufnahmen und zweitens kann der
Ton für Einstellungen bei Überspielungen und bei Wiedergabe
über Fremdgeräte sehr von Nutzen sein. Die sonst an
Stelle der Potentiometer vorhandenen Abschalter für die
Wickelmotoren und Lautsprecher entfallen. Auf der Frontplatte
befinden sich zwei zusätzliche kleine Schalter. Mit dem
linken werden die Dolby-Einheiten aktiviert, mit dem rechten
ein Multiplex-Filter zwischengeschaltet. Das MPX-Filter sollte
bei Aufnahmen von UKW eingeschaltet werden, da die sonst wahrscheinlich
viel zu hohen Pilottonreste bei Dolby-Betrieb Frequenzgangveränderungen
hervorrufen können.
In der Anschlußleiste oben an der Rückwand befinden
sich der Fernbedienungsanschlu8, die hochpegeligen Ein- und
Ausgänge (Aux, Output) auf Cinch-Buchsen, zwei parallel
zur Frontplatte vorhandene Mikrophon-Cinch-Buchsen und der DIN-Anschluß
(Radio).
Für das Laufwerk wird ein stark verripptes Druckgußchassis
verwendet, das garantiert eine hohe Verwindungssteife. Die Verstärker
sind in Steckkartentechnik ausgeführt, es werden die gleichen
Karten verwendet wie in der Normalausführung. Bei beiden
Bandgeschwindigkeiten kann der Gesamtfrequenzgang getrennt von
der Vormagnetisierung eingestellt werden, das ist nur bei sehr
wenigen Geräten möglich. Das Gerät ist also an
jede Bandsorte optimal anpassungsfähig, ein Vorteil auch
für die Zukunft. Links befinden sich die zusätzlichen
herausklappbaren Dolby-Steckkarten. Sie beinhalten zusammen
weitere 38 Transistoren und viele besonders eng tolerierte Bauteile.
Ein Großteil der Verbindungen ist steckbar ausgeführt.
Für Einbauzwecke ist das Gerät als Chassis und im
Metallschutzkorb lieferbar. Im Nußbaumgehäuse kostet
es 2386.50 DM (Richtpreis einschließlich MwSt. und Gema-Abgabe),
ohne Dolby-Rauschverminderung 1842.60 DM. Das Nußbaumgehäuse
ist mit einem stabilen Griff versehen, zusammen mit dem Staubschutzdeckel
(27.75 DM) und der Transportschutzhülle (34.96 DM) ist
das Gerät gut transportabel.
Ergebnisse unserer Messungen
a) Mechanische Eigenschaften
Bewertete Gleichlaufschwankungen
gemessen mit EMT 420 A, Gerät stehend 18
cm-Spule, kleiner Bandzug, Band BASF LP 35
Geschwindigkeit |
Band- |
|
9,5 cm/s |
Anfang |
±0,05 bis 0,13
(0.2)% |
|
Mitte |
±0.055 bis 0,072% |
|
Ende |
±0.06 bis 0.09% |
19 cm/s |
Anfang |
±0,035 bis 0,06% |
|
Mitte |
±0,025 bis 0.04% |
|
Ende |
±0,045 bis 0,08%
|
26,5 cm-Spule,
großer Bandzug, Band Revox Scotch 601 (rückseitenbeschichtet) |
Geschwindigkeit |
Band- |
|
9,5 cm/s |
Anfang |
±0,035 bis 0,074% |
|
Mitte |
±0,04 bis 0,098%
|
|
Ende |
±0.046 bis 0.076% |
19 cm/s |
Anfang |
±0,022 bis 0,088% |
|
Mitte |
±0,024 bis 0.052 (0,1%)% |
|
Ende |
±0,042 bis 0,062% |
Wie oben, Band Philips LP 26 |
Geschwindigkeit |
Band- |
|
9,5 cm/s |
Anfang |
±0,04 bis 0,1% |
|
Mitte |
±0.058 bis 0,076% (0,19%) |
|
Ende |
±0.065 bis 0.1% |
19 cm/s |
Anfang |
±0,022 bis 0,05% |
|
Mitte |
±0,034 bis 0.078% (0,14%) |
|
Ende |
±0,04 bis 0,055% |
Bemerkungen: Nach
DIN gelten die größten Werte. Die Gleichlaufschwankungen
bei Aufnahme und Wiedergabe können sich addieren oder auch
teilweise kompensieren. Es sei darauf hingewiesen, daß
auch die kleineren Werte Maximalwerte sind, die über einen
längeren Zeitraum beobachtet werden, sie treten jedoch
nur selten auf. Am häufigsten treten Werte auf, die zwischen
den oben angegebenen liegen. Bei manchen Messungen konnten Ausreißer
festgestellt werden, siehe Klammerwerte. Diese Meßwerte
konnten kaum reproduziert werden, teilweise traten sie bei einer
bestimmten Stellung der Abwickelspule auf. Im liegenden Betrieb
waren keinerlei Ausreißer festzustellen, es ergaben sich
dann noch bessere Gleichlaufwerte z. B. Bandanfang 9,5 cm/s:
± 0,038 bis 0,058%; 19 cm/s: ±0,017 bis 0,028%.
Umspulgeschwindigkeit
Gemittelt über 18-cm-Spute, Langspielband: 5 m/s.
Gemittelt über 26,5-cm-Spule, Langspielband: 7,9 m/s.
Bemerkungen: Es wird zu locker aufgespult.
Hochlaufzeit aus dem Stand
Bis zum erreichen einer stabilen mittleren Geschwindigkeit:
kleiner als 1,4 s Bremsen
Weiches Einsetzen der Bremse; am Bandende aus dem Umspulen langes
Nachlaufen; keine Schlaufenbildung; bei sehr kleinen Bandspulen
hartes Abbremsen. Abweichung
der Istgeschwindigkeit vom Sollwert
Gemittelt über 38,1 m
bei 9,525 cm/s = -0,4%
bei 19,05 cm/s = -0.32%
Bemerkungen: Die Bandgeschwindigkeit ist von der Netzfrequenz
nicht abhängig Schlupf
Unterschiede der Geschwindigkeit bei Bandanfang und -ende
18 cm-Spule
9.5 cm/s = 0,18 bis 0,3%
19 cm/s = 0.16 bis 0,28%
26,5 cm-Spule
9,5 cm/s = 0,0 bis 0,38%
19 cm/s = 0,09 bis 0,31%
b) Elektrische Eigenschaften
Eingangsempfindlichkeiten
für 0 dB VU-Meter
Mikrophon Low |
ca. -84 dBV = 0,06 mV |
Mikrophon High |
-59 dBV = 1,1 mV |
Radio wie Mikrophon High bzw. 0,04 mV/kOhm
|
Aux |
-37 dBV = 14 mV |
für
Vollaussteuerung k3 = 3% |
Mikrophon Low |
-73 dBV = 0,22 mV |
Mikrophon High |
-48 dBV = 4 mV |
Radio wie Mikrophon High bzw. 0,15 mV/kOhm
|
Aux |
-26 dBV = 50 mV |
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Übersteuerungsfestigkeit
|
Mikrophon Low |
-35 dBV = 17,5 mV |
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Äqualente
Fremdspannung am Eingang |
Mikrophon Low |
L. -121 dBV; R. -118,5 dBV |
|
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Bemerkungen: Eingangsimpedanz
Mikrophon
Low 2,2 kOhm, High 220 kOhm Ausgangspegel
Maximal unverzerrt (Vorband)
Output |
+12,4 dBV = 4,2 V |
Radio |
+6 dBV = 2 V |
Anmerkungen: Für
Bandvollaussteuerung k3 = 3% kann bei geöffnetem
Ausgangsregler der Ausgangsverstärker verzerren, d. h.
die obigen Ausgangsspannungen werden überschritten. Das
gilt besonders, wenn der Balanceregler aus der Mittelstellung
verdreht wird oder ein Kopfhörer angeschlossen ist. Bei
Anschluß eines niederohmigen Kopfhörers sinkt die
maximale unverzerrte Ausgangsspannung um 5 dB. Maximale
unverzerrte Leistung am Kopfhörerausgang
An 8 Ohm |
0,3 mW |
An 400 Ohm |
0,3 mW |
Pegelunterschiede
zwischen Vor- und Hinterband
eingepegelt über Kalibriergenerator
bei konstanter Eingangsspannung |
+0,6 bis max. +1 dB |
Bei konstanter VU-Meteranzeige |
Durch Kalibrierung 0,0 dB |
Bemerkungen: bei Vor-
und Hinterbandumschaltung ändert sich der Aufnahmepegel!
Wiedergabefrequenzgänge
gemessen mit DIN-Bezugsband, Toleranzfeld nach DIN 45 500-4
(10.67) (Bild 2a, 2b) |
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|
2a Wiedergabefrequenzgang
9,5, links |
|
2b Wiedergabefrequenzgang
19H, links |
9,5 (3180 µs/90 µs) |
L. < 31,5 Hz bis > 16 kHz |
|
R. ca. 40 Hz bis > 16 kHz |
19 H (3180 µs/50 µs) |
L.R. <31,5 Hz bis > 18 kHz |
Abweichung an bestimmten Frequenzen relativ zu 1 kHz
in dB
|
9,5 cm/s |
19 cm/s |
31,5 Hz |
-0,8; -0,2 |
+1,2; +0,7 |
16 kHz |
+1,3; +2 |
-0,7; -1,8 |
18 kHz |
- |
-1,2; -2,3 |
Bemerkungen: Diese Werte
sind nicht direkt den Diagrammen entnommen, sondern spurbreitenkorrigiert.
Bei monauraler Wiedergabe tritt kaum eine Frequenzgangbeeinflussung
auf. Bei 9,5 cm/s werden im rechten Kanal die Höhen etwas
zu stark wiedergegeben, daher fällt die Kurve im Baß
etwas früher aus dem Toleranzfeld. Gesamtfrequenzgänge
Ermittelt mit DIN-Bezugsband und Revox-Scotch-Band 601 bei verschiedenen
Aufnahmepegeln: I. 20 dB unter DIN-Bezugspegel, II. 25 dB unter
Dolby-Bezugspegel (-25 VU), III. 35 dB unter Dolby-Bezugspegel
(-35 VU). Das Gerät wurde mit dem Kalibrierungsgenerator
genau eingepegelt. Toleranzfeld nach DIN 45 500-4 (10.67). (Bild
3a bis e, 4a bis e) |
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3a Gesamtfrequenzgang
9,5, ohne Dolby, DIN-Bezugsband |
|
3b Gesamtfrequenzgang
9,5, Dolby, 25mM/mm -20dB, DIN-Bezugsband |
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3c Gesamtfrequenzgang
9,5, Dolby, -25VU, DIN-Bezugsband |
|
3d Gesamtfrequenzgang
19, ohne Dolby, DIN-Bezugsband |
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3e Gesamtfrequenzgang
19, Dolby, -25VU, DIN-Bezugsband |
|
4a Gesamtfrequenzgang
9,5, ohne Dolby, Band 601 |
|
4b Gesamtfrequenzgang
9,5, Dolby, 25mM/mm -20dB, Band 601 |
|
4c Gesamtfrequenzgang
9,5, Dolby, -25VU, Band 601 |
|
4d Gesamtfrequenzgang
19, ohne Dolby, Band 601 |
|
4e Gesamtfrequenzgang
19, Dolby, -25VU, Band 601 |
DIN-Bezugsband |
|
links |
rechts |
9,5 |
I |
32 Hz bis >
20 kHz |
37 Hz bis 8,5
kHz |
|
I, Dolby |
30 Hz bis 19
kHz |
28 Hz bis 8
kHz |
|
II, Dolby |
28 Hz bis 6,5
kHz |
28 Hz bis 4,7
kHz |
19 |
I |
<20 Hz bis
>20 kHz |
20 Hz bis >20
kHz |
|
I, Dolby |
<20 Hz bis
>20 kHz |
20 Hz bis 13
kHz |
|
II, Dolby |
20 Hz bis 14
kHz |
<20 Hz bis
9 kHz |
Band 601 |
|
|
|
9,5 |
I |
20 Hz bis >20
kHz |
23 Hz bis >20
kHz |
|
I, Dolby |
20 Hz bis 17
kHz |
22 Hz bis 18
kHz |
|
II, Dolby |
20 Hz bis 17
kHz |
20 Hz bis 17,5
kHz |
|
III, Dolby |
20 Hz bis 14
kHz |
20 Hz bis 14,5
kHz |
19 |
I |
<20 Hz bis
>20 kHz |
<20 Hz bis
>20 kHz |
|
I, Dolby |
<20 Hz bis
19 kHz |
<20 Hz bis
20 kHz |
|
II, Dolby |
<20 Hz bis
20 kHz |
<20 Hz bis
>20 kHz |
|
|
Bemerkungen:
Da das Gerät auf das Band 601 eingemessen ist, ergibt sich
bei Benutzung des DIN-Bezugsbandes eine Höhenanhebung,
die sich bei Dolby-Betrieb weiter verstärkt, der Frequenzgang
verläßt das Toleranzfeld nach oben. Bei monauraler
Wiedergabe beider Spuren ergibt sich eine Verschlechterung des
Frequenzganges, der Frequenzbereich reicht dann bis 7 kHz, 9
kHz oder 13 kHz. Die unterschiedlichen Werte sind wohl auf die
Größe des Bandzuges zurückzuführen. Da
wenige Bandführungen vorhanden sind, kann sich das Band
ganz leicht verschieben. Die Werte sind jedoch gut.
Kubischer Klirrgrad
in % gemessen bei 333 Hz, bezogen auf die Instrumentenanzeige
0 VU und den Wiedergabepegel des DIN-Bezugsbandflusses (Pegelton)
unter Verwendung des DIN-Bezugsbandes und des Revox-Scotch-Bandes
601
Klirrgrad |
dB-VU
DIN |
dB-VU
601 |
Pegelton
DIN |
Pegelton
601 |
9,5 cm/s |
|
|
|
|
0,45% |
0 |
- |
-2,4 |
- |
0,53% |
- |
0 |
- |
-2,4 |
0,62% |
+2,4 |
- |
25 mM/mm |
- |
0,71% |
- |
+2,4 |
- |
25 mM/mm |
3% |
+9,2 |
+9,7 |
+6,8 |
+7,3 |
5% |
+10,9 |
+11,6 |
+8,5 |
+9,2 |
19 cm/s |
|
|
|
|
0,38% |
- |
0 |
- |
-4,7 |
0,43% |
0 |
- |
-4,7 |
- |
0,65% |
- |
+4,7 |
- |
32 mM/mm |
0,83% |
+4,7 |
- |
32 mM/mm |
- |
3% |
+9,6 |
+11,2 |
+4,9 |
+6,5 |
5% |
+11,1 |
+12,8 |
+6,4 |
+8,1 |
Bemerkungen: Angegeben
ist der jeweils schlechtere Kanal. Bei Dolby-Betrieb tritt keine
Verschlechterung ein. Fremd-
und Ruhegeräuschspannungsabstand
In dB, gemessen unter Verwendung des DIN-Bezugsbandes und des
Revox-Scotch-Bandes 601 , Werte bezogen auf K3 =
3%, Spitzenwertmessung nach DIN 45 505, mit und ohne Verwendung
des Dolby-Prozessors.
I. Messung wie üblich über den DIN-Eingang
(Radio) nach DIN 45 511.
II. Messung über den Aux-Eingang
(Eingangsregler auf 150 rnV Eingangsspannung für Vollaussteuerung
eingestellt)
Bandgeschwindigkeit |
9,5 cm/s |
9,5 cm/s |
19 cm/s |
19 cm/s |
Band |
DIN |
601 |
DIN |
601 |
Fremdspannungsabstand |
|
|
|
|
DIN |
53,4 |
53,3 |
56,3 |
59 |
DIN, Dolby |
57,4 |
56,7 |
58,6 |
60,2 |
Aux |
54 |
54,5 |
57,2 |
58 |
Aux, Dolby |
58 |
56,5 |
60,2 |
58,7 |
Ruhegeräuschspannungsabstand
|
|
|
|
|
DIN |
55,6 |
55,9 |
58,2 |
60,5 |
DIN, Dolby |
61,8 |
62,5 |
63,8 |
65,4 |
Aux |
56 |
56,3 |
59,2 |
61 |
Aux, Dolby |
65 |
65,5 |
67,5 |
69,4 |
Bemerkungen: Die Bestimmung des Fremdspannungsabstandes
ist mit Zufälligkeiten behaftet, da die Werte um max, 3
dB schwanken. Es wird jeweils der schlechtere Kanal angegeben.
Die Fremdspannung im linken Kanal war 1 bis 2 dB besser. Da
sich das Rauschen des Eingangsverstärkers schon stark bei
der Messung bemerkbar macht, wurde außer der Messung streng
nach DIN auch über den Aux-Eingang gemessen.
Nach DIN ausgelegte Tonband-Verstärker-Verbindungen erlauben
nicht eine maximale Qualität. Bei einer Effektivwertmessung
(RMS) ergeben sich 4 bis 5 dB größere Störspannungsabstände
als oben. Höhen-Dynamik
Abstand des maximalen 10-kHz-Pegels von der Geräuschspannung
in dB, siehe auch Fremd- und Geräuschspannungsabstand
Bandgeschwindigkeit |
9,5 cm/s |
9,5 cm/s |
19 cm/s |
19 cm/s |
Band |
DIN |
601 |
DIN |
601 |
DIN |
45,6 |
43 |
54,5 |
52,5 |
DIN, Dolby |
52,1 |
48,7 |
59,5 |
57,3 |
Aux |
46 |
43,4 |
55,6 |
53 |
Aux, Dolby |
54,9 |
51,4 |
63,2 |
61,3 |
Bemerkungen: Angegeben
ist der schlechtere Kanal Übersprechdämpfung
in dB gemessen bei der jeweils möglichen Vollaussteuerung
Bandgeschwindigkeit |
9,5 cm/s |
19 cm/s |
Betriebsart |
Stereo |
Mono |
Stereo |
Mono |
40 Hz |
45 |
44 |
43 |
41 |
1 kHz |
56 |
51 |
55 |
62 |
10 kHz |
37 |
44 |
44 |
40 |
Bemerkungen: Bei 1 kHz ist die Übersprechdämpfung
auf die andere Spur um ca. 10 dB größer. Bei Dolby-Betrieb
besteht die Tendenz, daß die Übersprechdämpfung
oberhalb 500 Hz größer wird; das ist jedoch stark
von dem vorhandenen Signal abhängig. Bei 1 kHz zeigte sich
eine Verbesserung unter günstigsten Verhältnissen
von 2 bis 6 dB bei Stereo, ca. 8 dB bei Mono. Löschdämpfung
9,5 cm/s: 79 dB
19 cm/s: 73 dB Vormagnetisierungs-
und Löschfrequenz
114 kHz
Bemerkungen: Bei Hinterbandkontrolle liegt der Pegei
der Vormagnetisierungsspannung nur 23 dB unter dem Ausgangspegel
bei 0 VU bzw. 33 dB unter dem Ausgangspegel bei Vollaussteuerung.
Pilotton (MPX)-Filter
Frequenzgangbeeinflussung bei verschiedenen Frequenzen
10 kHz |
-0,5 dB |
14 kHz |
-2 dB |
15 kHz |
-5,5 dB |
19 kHz |
-44 dB |
Kommentar zu
den Ergebnissen unserer Messungen Mechanische
Eigenschaften: Die Gleichlaufwerte sind sehr gut, selten
auftretende Ausreißer verwirren allerdings. In horizontaler
Betriebslage ergeben sich noch bessere Werte, diese Tendenz
ist bei jedem Gerät mehr oder weniger vorhanden. Eine 5½
Jahre alte, strapazierte A77-Maschine erbrachte gleichgute Gleichlaufwerte.
Die weiteren mechanischen Werte sind gut, an den etwas hohen
Schlupfwerten allerdings erkennt man, daß dieses Gerät
keine Bandzugregelung aufweist. Elektrische
Eigenschaften, ohne Dolby-Rauschverminderung
Der Mikrophoneingang ist rausch- und brummarm, die Übersteuerungsfestigkeit
sollte größer sein. Bei der Aufnahme lautstarker
Instrumente tritt Übersteuerung ein. Es kann dann zwar
als Abhilfe auf Mic High umgeschaltet werden. die Eingangsimpedanz
ist für niederohmige Mikrophone aber ungünstig. Ein
Ausgangsverstärker sollte Pegel verzerrungsfrei verarbeiten
können, die 5% kubischen Verzerrungen über Band entsprechen.
Bei geöffnetem Volume-Regler setzt hier die Begrenzung
schon für k3 = 3% ein, der Regler sollte daher nicht vollkommen
aufgedreht werden. Bei Anschluß eines Kopfhörers
setzen die Verzerrungen sogar noch früher ein. Da bei der
Normalausführung andere Pegel eingestellt werden, tritt
dieser Nachteil dort noch mehr in Erscheinung. Das Gerät
ist für 400-Ohm-Kopfhörer ausgelegt. Wird während
der Aufnahme von Vor- auf Hinterband umgeschaltet, ergibt sich
ein Pegelsprung auf dem Band von max. 1 dB, dies kann schon
hörbar werden. Die Frequenzgänge sind ganz ausgezeichnet,
auch im Baß ohne jede Welligkeit. Werden BASF-LH-Bänder
verwendet (sie entsprechen ungefähr dem DIN-Bezugsband)
ergibt sich eine Höhenanhebung, das ist eine Folge des
Einmessens auf Revox-Band und kann dem Gerät nicht angelastet
werden. Die Tonbänder werden in bezug auf die maximale
Aussteuerbarkeit sehr gut ausgenutzt, es kann bei Bedarf bis
+3 dB VU-Meter-Anzeige ausgesteuert werden (Normalausführung
0 dB VU), Unter Berücksichtigung der Frequenzgänge
sind die Fremd- und Ruhegeräuschspannungsabstände
ausgezeichnet. Bei dem Vergleich von 2- und 4-Spur-Maschinen
sind die 2-Spur-Ausführungen um ca. 3 dB im Vorteil. Auch
die Höhen-Dynamik ist gut, hier schneidet das Revox-Band
schlechter ab als das DIN-Bezugsband. Das ist wohl eine Frage
des Einmessens. Die Übersprechdämpfung bei Stereo
ist gut, bei Mono nicht so gut. Der Rest der Vormagnetisierungsspannung
am Ausgang bei Hinterbandkontrolle liegt ungewohnt hoch, zumindest
bei der Normalausführung kann dieses durch Übersprechen
auf die Eingänge zu Fehlern führen. Dolby-Rauschverminderung:
Für statische Signale kann durchaus gesagt werden, daß
Kompander und Expander spiegelbildlich arbeiten und sich die
verursachten Verzerrungen aufheben. Bei üblicher Modulation
sind die Verhältnisse komplizierter, das dynamische Verhalten
ist nicht so beherrschbar wie du statische, es können eher
Verzerrungen auftreten. Diese Fehler werden durch die üblichen
Meßverfahren nicht erfaßt, die angegebenen Meßwerte
wurden mit statischen Signalen ermittelt. Es ist eine Eigenart
des Dolby-Prozesses, Pegelfehler zu vergrößern (oberhalb
500 Hz). daher muß das Gerät auch vor der Aufnahme
kalibriert werden. Die Diagramme 5a und 5b (nach Revox, auch
für andere Dolby B Gräte gültig) zeigen, wie
sich die Frequenzgänge bei Kalibrierungsfehlern von ±2
dB verändern. |
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5a Frequenzgang
bei Fehlkalibrierung: 2 dB Anhebung zwischen Aufnahme-Kompressor
und Wiedergabe-Expander |
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5b Frequenzgang
bei Fehlkalibrierung: 2 dB Absenkung zwischen Aufnahme-Kompressor
und Wiedergabe-Expander |
Frequenzgangfehler über Band sind Pegelfehler
und werden auch vergrößert. Die Gesamtfrequenzlänge
mit DIN-Bezugsband weisen so eine noch stärkere Höhenanhebung
auf, als ohne Dolby-Betrieb. Mit Revox-Band werden die Frequenzgänge
nur unwesentlich schlechter. Der Klirrgrad verändert sich
nicht. Höhen-Dynamik, Fremd- und besonders Ruhegeräuschspannungsabstand
vergrößern sich sehr. Das Rauschen des Eingangsverstärkers
wirkt sich stark aus. Es wird empfohlen den Cinch-Ausgang an
Verstärkern statt des DIN-Anschlusses zu benutzen. Das
Rauschen wird nur vermindert, wenn kein starkes Signal im Mittel-
und Hochtonbereich vorhanden ist, ansonsten wird es vom Nutzsignal
überdeckt. Je nach Frequenz und Pegel des Nutzsignals wird
der Frequenzgang der Dolby-Prozessoren verändert, Diagramm
6 (nach Revox, auch für andere Dolby B Gräte gültig)
zeigt den Frequenzgang des Kompanders für kleine Pegel
bei gleichzeitig vorhandenem Nutzton, Aussteuerung 0 VU, Frequenz
100Hz (1) bis 6 kHz (6). |
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6 Charakteristiken
des Aufnahme-Kompressors für kleine Signale bei gleichzeitiger
Vollaussteuerung durch entsprechende Testfrequenzen |
Man bemerkt, daß sich die Kompressorwirkung
und damit die Rauschverminderung zu hohen Frequenzen hin verschiebt.
Je nach dem Pegel der Nutztonmodulation kann sich die Übersprechdämpfung,
aber auch die Kopier- und Löschdämpfung oberhalb 500
Hz verbessern. Betriebs-
und Musikhörtest
Kleinere Spulen als 18 cm Durchmesser sind, zumal bei dünnen
Bändern, mit Vorsicht zu benutzen. Bei dem nach Revox ausgeführten
Schaltuhrzusatz kann Bandsalat auftreten; ist der Zusatz eingeschaltet,
so kann die Maschine bei Betätigung der Stopptaste aus
dem Umspulen automatisch sofort auf Wiedergabe übergehen
und das Band beschädigen. An fünf langjährig
benutzten A77-Maschinen, die dem Tester bekannt sind, trat fünfmal
derselbe Relaisfehler auf. Es versagte der Kontakt, der für
den Andruckrollenmagnet zuständig ist. Durch Vertauschen
der drei eingebauten Relais und Reinigen der Kontakte kann der
Fehler behoben werden. Das hier getestete Gerät ist mit
anderen Relais ausgestattet, es ist zu hoffen, daß diese
nicht mehr versagen. Bei einem Gerät trat ein Kleben der
Bremsbänder ein. Das Reinigen der Tonköpfe und das
Markieren von Schnittstellen wird durch die Tonkopfabschirmung
und die versekbare Abdeckklappe erschwert. Es wird als lästig
empfunden, daß zur Kalibrierung die Eingangsregler zugedreht
werden müssen, da sich sonst ein Fehler von ± 1 dB ergibt.
Während der Aufnahme kann man leicht versehentlich auf
Kalibrieren schalten, die Aufnahme ist dann verdorben. Der Schalter
sollte mit einer Sperre ausgestattet werden. Als praktisch erwies
sich, daß die VU-Meter beim Umspulen in Stellung Tape
(Hinterband) je nach Stärke der Modulation ausschlagen
und sich eine Suche so vereinfacht. Die Rauschverminderung durch
das Dolby-B-System wirkt sich vorteilhaft bei Multiplay-
Betrieb aus; wenn sich auch durch mehrmaligen Dolby-Prozeß
der Frequenzgang verschlechtern kann, ist der bessere Störspannungsabstand
hier von höherer Bedeutung. Es muß auf einen Fehler
in der Normalausführung hingewiesen werden: in Schalterstellung
Input wird bei 19 cm/s nach IEC und nicht nach NAB (DIN 19H)
entzerrt. Multiplay-Aufnahmen sind daher bei der Normalausführung
in Schalterstellung NAB zu machen, die Erstaufnahmen klingen
sonst durch mehrmalige Höhenanhebung recht spitz. Bei allen
Ausführungen kann die Übersprechdämpfung bei
Stereo zu Null werden in Ausgangsschalterstellung Input, Mono,
Ausgangsregler offen. Bei Mikrophon-Stereo-Aufnahmen ist es
recht wichtig auch die Qualität bei Mono-Zusammenschaltung
zu beurteilen, weil dann erst viele Fehler in der Lautstärkebalance
der einzelnen Instrumente auffallen. Diese monaurale Beurteilung
sollte daher nur Hinterband vorgenommen werden. Zu Anfang der
Aufnahme ergeben sich keinerlei Knacke, es ist viel mehr möglich
nachträglich auszublenden, z. B. ein unsauberes Ende wegzulöschen.
Man erhält einen sauberen, wenn auch recht schnellen Ausblendeffekt.
Diese einmalige Knackfreiheit wird erreicht durch einen langsam
anschwingenden Oszillator für Löschen und Vormagnetisierung
und das Fehlen der Pause-Taste, was nur von Vorteil ist. Am
Aufnahmeende ergeben sich nur leise Knacke. Am Revox-Band ist
zu bemängeln, daß das Vorspannband recht kurz ist
und die Kassette stabiler sein könnte. Da das Band mit
dem Staubschutzbeutel kaum in die Kassette eingeschoben werden
kann, erhöht sich die Gefahr, daß sich das band beim
Transport abspult.
Beim Musikhörtest bestätigen sich die ausgezeichneten
Daten, es konnte nur in den seltensten Fällen ein Unterschied
zwischen Vor- und Hinterband festgestellt werden, und das auch
nur bei ausgeschalteter Dolby-Rauschverminderung. Gehörmäßig
wirkt sich der Dolby-Betrieb stärker aus, als die Daten
vermuten lassen, wohl deshalb, weil sehr hochfrequentes Rauschen,
das kaum von einem Nutzsignal überdeckt wird, vermindert
wird. Die Geräuschspannungsmessung bewertet dagegen insbesondere
den Frequenzbereich von 6 kHz. Will man den Dynamikbereich des
Revox A77-Dolby voll nutzen, so muß schon die Tonquelle
einen sehr hohen Fremdspannungsabstand aufweisen. Bei Aufnahmen
von UKW und von nicht erstklassigen Schallplatten zeigt sich,
daß die Dynamik auch bei 9,5 cm/s nur von der Tonquelle
abhängt. Der Vorteil der eingebauten Dolby-B-Prozessoren
besteht darin, daß ohne Verlust an Geräuschspannungsabstand
geringer ausgesteuert werden kann, auf diese Weise die Verzerrungen
klein gehalten und Impulse in den Höhen klar wiedergegeben
werden. Bei eigenen Mikrophonaufnahmen wirkt sich die Rauschminderung
jedoch voll aus. Ein weiterer Vorteil von Dolby-Aufnahmen ist
die ausgezeichnete Qualität von Kopien. Es wird dolbysiert
kopiert, also ohne Dolby-Wiedergabeexpander. Dazu werden zwei
Geräte, auch ohne Dolby. benötigt. Die Kopie ist dann
allerdings wiederum auf einem Dolbygerät wiederzugeben.
Eine Schwierigkeit besteht darin, exakt gleichen Bezugspegel
herzustellen. Die Aussteuerungsregler sind daher so einzustellen,
daß der kopierte Kalibrierton den selben Wiedergabepegel
hat, wie ein Dolby-B-Bezugspegelband (18,5 mM/mm für Spulengeräte;
20 mM/mm für Cassetten-Geräte). Das Signal wird auch
bei mehrmaligem Kopieren noch gute Geräuschspnnungsabstände
aufweisen. Zusätzliche Frequenzgangveränderungen sind
kaum zu befürchten da es nur einmal den Dolby-Prozeß
durchläuft. Das Original sollte möglichst nicht höher
als +1,5 VU ausgesteuert sein, für Kopien auf Cassettengeräte
nur max. -2 VU, die Kopie verzerrt sonst. Ist das nicht der
Fall, kann eine kleine Pegelkorrektur vorgenommen werden, jedoch
auf Kosten des Frequenzgangs. Bei dem Revox A77 trat ein allgemeiner
Nachteil von Cinch-Verbindungen deutlich auf. Werden zwei Geräte
über mehrere Kabel miteinander verbunden. bilden sich Erdschleifen,
es brummt leicht. Zu beheben ist dies im allgemeinen, indem
man alle Abschirmungen bis auf eine auftrennt, hier die Abschirmungen
der Wiedergabekabel. Ferner ist der Verlauf der Leitungen von
Wichtigkeit. Geprüft werden kann dies alles in Schaftstellung
Input, Verstärker auf Monitor, Aussteuerungsregler auf,
die Cinch-Wiedergabestecker werden dann an einem Gerät
so herausgezogen, daß lediglich der Mittelpol Kontakt
hat. Zusamenfassung
Der Aufbau der Revox A77 und die Meßwerte lassen erkennen,
daß es sich nicht um ein hochgezüchtetes Heimtonband
handelt, hier hat sich vielmehr die Erfahrung aus dem Bau der
Studer Studio-Maschinen niedergeschlagen. Das Gerät ist
in die halbprofessionelle Spitzenklasse einzuordnen. Es stellten
sich einige Fehler heraus, die zwar bei geschickter Bedienung
vermieden werden können, trotzdem aber von Revox beseitigt
werden sollten. Mit Dolby-Rauschverminderung werden bei nur
etwas gesteigertem Bedienungsaufwand sehr hochwertige Aufnahmen
möglich. Im Vergleich zu externen Dolby-Geräten (Preis
> 1000 DM) ist der Mehrpreis von ca. 550 DM für die
Dolby-Ausführung günstig, zudem wird die Bedienung
durch die Integration der Dolby-Einheiten stark vereinfacht.
Bei 9,5 cm/s Dolby-Betrieb kann hier eine höhere Qualität
erzielt werden, als bei sehr guten 4-Spur-Geräten bei 19
cm/s, was gleichem Bandverbrauch entspricht.
a.k. |
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aus: HiFi Stereophonie, Heft
8/1973 Herzlichen Dank an die
Motorpresse
Stuttgart für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu
veröffentlichen. |
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