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Testreihe
Tonbandgeräte |
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Revox A 700 |
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Vor mehr als sechs Jahren stellte
Revox das Modell A 77 vor, das auch heute noch vorbehaltlos
zur halbprofessionellen Spitzengruppe zu rechnen ist und dessen
Umsatzzahlen immer mehr wachsen. Im neuen großen Bruder,
dem A 700, wurde nun versucht, ein Fast-Studiogerät für
den unkomplizierten Heimgebrauch zu schaffen. Hierbei wurden
nicht nur auf dem HiFi-Bereich neuartige und aufwendige Wege
beschritten. Das Modell A 700 schließt die Lücke
zwischen dem A 77 und den im gleichen Hause hergestellten Studer-Studiomaschinen.
Beschreibung
Die Maschine wird durch die markante zellenförmige Anordnung
der Drucktasten und -Schalter klar in Laufwerk und Verstärkeranteil
getrennt.
Das Drei-Motoren-Laufwerk arbeitet ohne Riemen, Kupplungen und
Betriebsbremsen, die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit
wird so erhöht. Alle Motoren sind Asynchron-Außenläufer,
die zudem mit einem geregelten sinusförmigen Strom angesteuert
werden, so werden ein Minimum an Drehmomentpulsation und damit
geringe Gleichlaufschwankungen erreicht. Für diese Sinussteuerung
der Motoren mußte eine besondere integrierte Multiplikationsschaltung
geschaffen werden, es wird hiermit vermieden, daß zumal
bei kleinen Wickeldurchmessern die Motoren mit einer fast rechteckförmigen
Spannung betrieben werden. Geregelt werden die Wickelmotoren
über die beiden mit Bandführungsrollen versehenen
Fühlhebel, die mit Silikon-Absorbern gedämpft sind
(Bild 1). |
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1 Revox A 700
mit entfernter Frontabdeckung |
Die Abtastung der Fühlhebelstellung
erfolgt verschleißfrei über Hf-Oszillatoren. An den
Tonmotor werden besonders hohe Anforderungen gestellt, da er
wie beim A 77 das Band direkt treibt, ohne Zwischenschaltung
von elastischen Gliedern und einer Schwungscheibe. Gegenüber
dem A 77 läuft der Tonmotor zudem bei 9,5 cm/s nur halb
so schnell, nämlich mit 200 U/min, da die für drei
Geschwindigkeiten - 9,5; 19; 38 cm/s -konzipierte A 700 den
großen Tonwellendurchmesser der "schnellen"
A 77 aufweist. Die Drehzahl des Tonmotors wird über in
den Außenläufer eingebrachte Nuten magnetisch abgetastet.
Mit einem Ringabtaster werden alle Nuten am Umfang gleichzeitig
erfaßt. Gleichlauffehler aufgrund von Teilungsfehlern
(ungleichmäßige Folgeabstände) der Nuten werden
so vermieden. Die hohe geforderte Drehzahlkonstanz wird durch
Frequenz- und Phasenvergleich mit der Resonanzfrequenz eines
Quarzes erreicht. Die Bandgeschwindigkeit wird mit den drei
Leuchtschaltern rechts eingestellt, ein Aufleuchten der Taste
zeigt die exakte Einhaltung der quarzgenauen Drehzahl an. Wird
keine der Tasten betätigt, ist der Motor abgeschaltet (Verstärkerbetrieb).
Über spezielle Zusatzgeräte kann eine Feinregulierung
der Bandgeschwindigkeit (Tonhöhe) oder auch ein Durchfahren
des gesamten Geschwindigkeitsbereiches von 6,4 bis 57 cm/s erzielt
werden. Zwischen Fühlhebel und Kopfträger sind große
Bandberuhigungsrollen angeordnet. Die Gummilauffläche ist
gerillt, um Luftpolster zwischen Band und Rolle abzubauen (ähnlich
"aqua-planing") und so den Schlupf zu verkleinern.
Das ist wichtig, da die rechte Rolle das bandlängen (!)
proportionale Bandzählwerk antreibt. Das Zählwerk
ist für 19 cm/s in Minuten und Sekunden Spielzeit geeicht,
bei 38 cm/s muß der Wert halbiert und bei 9,5 cm/s verdoppelt
werden. Um auch bei 38 cm/s und tiefen Frequenzen noch eine
hohe Löschdämpfung zu erreichen, wurde ein Doppelsystem-Ferrit-Löschkopf
vorgesehen (Bild 2). |
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2 Tonköpfe,
Band in Ausblendstellung (für Aufnahme) |
Zwischen Löschkopf und Aufnahmekopf
befindet sich die Lichtschranke (Endabschaltung) und eine Bandberuhigungsrolle.
Diese Rolle verkleinert zusammen mit der reibstellenarm ausgelegten
Bandführung Bandlongitudinalschwingungen (Modulationsrauschen).
Die geschirmten Tonköpfe weisen Bandkanteneinfräsung
auf, für den Wiedergabekopf ist noch eine voll versenkbare
Abschirmklappe vorhanden. Der Zylinder rechts der Tonwelle kann
im Bedarfsfall durch einen vierten Tonkopf ersetzt werden. Die
Abschaltung bei Bandende und -riß erfolgt fotoelektrisch,
zusätzlich schaltet die Maschine bei Stillstand der rechten
Bandberuhigungsrolle ab. Diese Rolle schaltet bei Drehung berührungslos
einen Hf-Oszillator, dieser signalisiert der Bandlaufelektronik
den Bandstillstand. Wird über eine Fernbedienung oder die
Tasten unterhalb des Kopfträgers die Bandlauffunktion geändert,
speichert die Elektronik die gewählte Funktion und zeigt
sie über die Leuchttasten an. Das Band wird - soweit notwendig
- abgebremst, sofort nach Erreichen einer ausreichend niedrigen
Geschwindigkeit wird die Funktion gewechselt. So ist jede Fehlbedienung
und Bandsalat ausgeschlossen, dabei wird jede unnötige
Verzögerung vermieden. Die gesamte Laufwerklogik wurde
in einer einzigen großintegrierten Schaltung zusammengefaßt.
In diesem IC konnte auch eine vollautomatische Repetiertaste
integriert werden, solange sie betätigt wird spult das
Gerät zurück, dann wird sofort wieder auf Wiedergabe
geschaltet. Ferner kann durch Betätigung der Taste "Auto"
das Band automatisch nach einem Durchlauf zurückgespult
werden (Vorraussetzung: ausreichend lichtdurchlässiges
Vorspannband). Sieht man am Bandanfang ein überlanges Vorspannband
(10 bis 25 m) vor, so schaltet die Maschine wieder auf Wiedergabe,
d. h. sie gibt mit kurzen Rückspulunterbrechungen pausenlos
wieder. Diese zwei Tasten befinden sich neben dem Netzschalter
links. Zusätzlich ist eine nichtrastende Pausentaste vorhanden,
genausogut kann aber auch direkt gestartet werden. Weiterhin
sind noch Leuchtschalter für die Aufnahmespurwahl vorhanden,
sie wirken gleichzeitig als zusätzliche Aufnahmesperre.
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3 Revox A 700,
Rückwand entfernt |
Blicken wir von hinten in das Laufwerk
(Bild 3), so erkennt man oben in der Mitte das Netzteil, die
zwei Wickelmotore sind durch die drei Phasenschieberkondensatoren
fast verdeckt. Tonmotor und Ringabtaster sind mit einer allseitigen
Abschirmung umgeben. In der Ebene direkt darunter liegt die
Laufwerksteuerung. Rechts befindet sich abgeschirmt in einem
Kasten Aufsprech-, Wiedergabeverstärker und Löschoszillator.
Mit den Trimmreglern kann die Maschine optimal auf jeden Bandtyp
eingemessen werden (Vormagnetisierung und Aufnahmeentzerrung).
Da sich Aufnahme- und Wiedergabeverstärker im Laufwerkteil
befinden, ist dies eine weitgehend autonome Einheit und es ist
denkbar, daß in Zukunft auch eine Kombination mit anderen
Verstärkerteilen angeboten werden könnte (z. B. für
professionelle Anwendung). Die hier vorhandene Eingangsstufe
(Bild 1) zeichnet sich durch vier mischbare Eingänge aus.
Das linke Stereopaar l ist auf Mikrofon (hoch- und schwachempfindlich),
Phono magnetisch, Radio (DIN-Eingang) und Auxiliary l umschaltbar.
Das rechte Stereopaar II ist als Zusatzeingang abschaltbar oder
auf Mikrofon (hoch- und schwachempfindlich), Auxiliary II und
Hinterband (für internes Stereo-Echo und Multiplay) umschaltbar.
Die Mikrofoneingänge sind symmetrisch-erdfrei (daher "Stereo"-Klinkenbuchsen)
ausgeführt und entsprechen so auch professionellen Ansprüchen.
Ausgesteuert wird jeder Kanal getrennt über einen Schieberegler,
zusätzlich kann noch die Aufnahme-Summe mit einem Stereo-Schieberegler
"Record-Master" beeinflußt werden. Zur Aussteuerung
dient ein Doppel-VU-Meter, mit Anzeigecharakteristik nach ASA-Norm
und Saphierlagerung. Zusätzlich sind in die Skala zwei
Leuchtpunkte integriert. Diese leuchten auf, wenn der Aufnahmepegel
auch nur kurzzeitig einen kritischen Wert überschreitet
(Spitzenwertanzeige). Mit dem linken unteren der vier Drehschalter
rechts können alle Ausgänge und die Aussteuerungsanzeigen
von Vor- auf Hinterband umgeschaltet werden. Dieses Signal wird
am Ausgang Line A direkt herausgeführt. Alle weiteren Ausgänge
(DIN, Line B, Kopfhörer, Endstufe) werden zusätzlich
von dem Spurwahlschalter (Stereo, Links, Rechts, Summe Links
und Rechts) beeinflußt. Kopfhörer und Endstufe werden
kanalweise getrennt durch die Schieberegler rechts eingepegelt.
EineTiefen- und Höhenbeeinflussung ist mit exakt reproduzierbaren
Drehschaltern (je 9 Stellungen) möglich. Zwei Kopfhöreranschlüsse
(Klinke) sind vorhanden, ein Anschluß schaltet das Signal
am Endstufenausgang ab. In der Rückwand befindet sich der
Anschlußschacht mit den Cinch-Ein- und Ausgängen
und DIN-Buchsen für Radioanschluß und Endstufen,
ferner Fernbedienungsanschluß und Tonmotorregelung. Das
Netzkabel kann hier aufgespult werden.
Erwähnenswert ist wohl noch die Anhäufung von Silizium
im Gerät: 19 integrierte Schaltungen (darunter 11 Doppel-Operationsverstärker),
2 groß-integrierte Schaltungen, 93 Transistoren, 92 Dioden,
7 Brücken-Gleichrichter. Ein großer Teil der diskreten
Halbleiter wird auf die rein elektronische Umschaltung der Funktionen
(auch Entzerrung, Vormagnetisierung usw.) verwandt. Nur ein
Relais zur Verringerung der Hochlaufzeit bzw. der Erwärmung
ist vorhanden, das ohne größere Nachteile ausfallen
könnte. Mit einem Gewicht von 24 kg ist der Transport des
A 700 mit Mühe verbunden. Eine stabile Schutzhaube sollte
in das Programm aufgenommen werden.
Der Verkaufspreis beträgt maximal 3690,-DM.
Ergebnisse unserer Messungen
Manche Messungen wurden an zwei Maschinen A 700 durchgeführt.
Bei dem Gerät II handelt es sich um eine etwas modifizierte
Version (siehe Betriebstest). Soweit nicht anders angegeben,
beziehen sich die Meßwerte auf das Gerät I.
a) Mechanische Eigenschaften
Gleichlaufschwankungen
gemessen mit EMT420 A
bewertete Messung nach DIN 45 507
Gerät l stehend, 26,5-cm-Spule, Revox-Band 601
Geschwindigkeit |
Band- |
|
9,5 cm/s |
Anfang |
± 0,060 bis 0,085% |
|
Mitte |
± 0,045 bis 0,060% |
|
Ende |
± 0,060 bis 0,085% |
19 cm/s |
Anfang |
± 0,055 bis 0,080% |
|
Mitte |
± 0,036 bis 0,062% |
|
Ende |
± 0,055 bis 0,090% |
38 cm/s |
Anfang |
± 0,025 bis 0,045% |
|
Mitte |
± 0,022 bis 0,034% |
|
Ende |
± 0,040 bis 0,055% |
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Gerät liegend |
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19 cm/s |
Anfang |
± 0,035 bis 0,050% |
|
Ende |
± 0,040 bis 0,085% |
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Gerät II stehend, 26,5-cm-Spule, Revox-Band
601 |
9,5 cm/s |
Anfang |
± 0,060 bis 0,100% |
|
Ende |
± 0,060 bis 0,085% |
|
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Gerät II stehend, 13-cm-Spule, BASF
LP 26 LH |
9,5 cm/s |
Anfang |
± 0,060 bis 0,100% |
|
Ende |
± 0,090 bis 0,140% |
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lineare
Messung |
Gerät l stehend, 26,5-cm-Spule, Revox-Band
601 |
9,5 cm/s |
Mitte |
± 0,12 bis 0,15 % |
19 cm/s |
Mitte |
± 0,1 bis 0,12 % |
38 cm/s |
Mitte |
± 0,09 bis 0,11 % |
Bemerkungen: Nach
DIN gelten die fettgedruckten Werte. Abweichung
der Bandgeschwindigkeit vom Sollwert
gemittelt über 38,100 m, Spulengröße 18 cm
19,05 cm/s |
- 0,02% |
38,1 cm/s |
+ 0,1% |
Bemerkungen: Die
Bandgeschwindigkeit ist von der Netzfrequenz unabhängig.
Schlupf
Unterschiede der Geschwindigkeit bei Bandanfang und -ende 26,5-cm-Spule,
Revox 601
19 cm/s |
kleiner als 0,09% |
38 cm/s |
kleiner als 0,02% |
Hochlaufzeit aus dem Stand
bis zur Unterschreitung einer Geschwindigkeitsabweichung von
0,1% vom oben angegebenen Istwert:
nicht mehr meßbar
Ausnahme: 38 cm/s, Bandende: Hochlaufzeit geringer als 0,5 s.
Umspulgeschwindigkeit
gemittelt über 18-cm-Spule, Langspielband: 4,9 m/s
gemittelt über 26,5-cm-Spule, Langspielband: 7,2 m/s
Bremsen, Bandzüge und
Bandlängenzählwerk
siehe Betriebstest b)
Elektrische Eigenschaften Eingangsempfindlichkeit
für 0
VU Vorband |
Mikrophon Low |
- 82,3 dBV |
= 0,077 mV |
Mikrophon High |
- 60,7 dBV |
= 0,93 mV |
Phono mag. |
- 58,4 dBV |
= 1,2 mV |
Auxiliary |
- 33,6 dBV |
= 21 mV |
Radio |
ca. 0,053 mV/kΩ |
|
|
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für Vollaussteuerung
(k3 = 3%) maximal
obige Werte +8,9 dB (Faktor 2,79) |
Mikrophon Low |
- 73,4 dBV |
= 0,21 mV |
Mikrophon High |
- 51,8 dBV |
= 2,6 mV |
Phono mag. |
- 49,5 dBV |
= 3,35 mV |
Auxiliary |
- 24,7 dBV |
= 58,6 mV |
Radio |
ca. 0,19mV/kΩ |
|
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Übersteuerungsfestigkeit |
Mikrophon Low |
- 31,7 dBV |
= 26 mV |
Mikrophon High |
- 9,5 dBV |
= 325 mV |
Phono mag |
- 12,3 dBV |
= 238 mV |
äquivalente Fremdspannung
am Eingang
(Spitzenwert)
Mikrophon Low |
- 122,5 dBV |
Mikrophon High |
- 121,7 dBV |
Phonomag |
- 108,9 dBV |
Fremdspannungsabstand
effektiv, Vorband, Ausgang Line A
Phono mag. |
54,2 dB bezogen auf 1,2 mV |
|
63,1 dB bezogen auf 3,35 mV |
Ausgangspegel und -leistung
für 0 VU
Line A (ca. Line B) |
- 2,4 dBV = 760 mV |
DIN |
- 8,6 dBV = 350 mV |
Endverstärker |
+ 3,4 dBV = 1,48 V |
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|
maximal unverzerrt
Endverstärker |
|
an 100 kΩ |
+ 6,4 dBV = 2,1 V |
an 390 Ω |
+ 4,1 dBV = 1,6V |
Kopfhörer an 390 Ω |
170 mW |
an 8 Ω |
65 mW |
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|
für +6 VU |
|
Kopfhörer an 390 Ω |
44 mW |
an 8 Ω |
19 mW |
Frequenzgänge Vorband
20 Hz bis 20 kHz +0,2 dB
für alle Eingänge, Ausnahmen:
Mikrophon 200 Ω, 20 Hz: |
- 3 dB |
200 Ω, 50 Hz: |
- 1 dB |
|
|
Radio 470 kΩ, 20 kHz: |
|
kurzes Kabel bis zu |
- 7 dB |
längeres Kabel bis zu |
- 8,5 dB |
Bemerkungen: Siehe
hierzu auch Kommentar und Betriebstest Wiedergabefrequenzgänge
gemessen mit DIN-Bezugsband, Toleranzfeld nach DIN 45 500-4
(Okt. 67) (Bild 4a bis 4d) |
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4a Wiedergabefrequenzgang
links, 9,5 |
|
4b Wiedergabefrequenzgang
links, 9,5, Gerät II |
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4c Wiedergabefrequenzgang
links, 19 H |
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4d Wiedergabefrequenzgang
links, 38, (Bezugsband CCIR auf NAB-Maschine!) |
Gerät l und II |
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9,5 (3180 µs/ 90 µs) |
|
< 31,5 Hz bis > 16 kHz |
Gerät l |
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|
19 H (3180 µs/ 50 µS) |
|
< 31,5 Hz bis > 18 kHz |
38 NAB (3180 µs/ 50 µs) |
|
< 31,5 Hz bis > 18 kHz |
38 CCIR (∞µS/ 35 µs) |
L.: |
< 63 Hz bis > 18 kHz |
|
R.: |
<125 Hz bis > 18 kHz |
maximale Abweichungen an bestimmten Frequenzen relativ zu 1
kHz in dB
|
9,5 |
19 H |
38 NAB |
38 CCIR |
31,5 Hz |
+ 0,1 |
+ 0,35 |
+ 1,15 |
- 4,85 |
63 Hz |
- 0,75 |
- 1,6 |
- 1,2 |
- 3,5 |
16 kHz |
- 2,6 |
- 3,7 |
- 1,45 |
+ 2,25 |
18 kHz |
- |
- 3,9 |
- 1,55 |
+ 2,25 |
Bemerkungen: Diese
Werte sind nicht direkt den Diagrammen entnommen, sondern in
Annäherung Spurbreiten korrigiert, hierdurch werden Fehler
kompensiert, die bei der Halbspurabtastung des Vollspur-Meßbandes
entstehen. Die Revox A 700 ist auf die amerikanische NAB-Norm
eingerichtet, in Europa ist dagegen die CCIR-Entzerrung verbreitet.
Wiedergabekopf l sehr gut, II gut (bis befriedigend) justiert.
Gesamtfrequenzgänge
gemessen bei 20 dB unter Bezugspegel, Toleranzfeld nach DIN
45 500-4 (Okt. 67). (Bild 5a bis 5f) |
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5a Gesamtfrequenzgang
9,5 cm/s, Revox-Band |
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5b Gesamtfrequenzgang
9,5 cm/s, Revox-Band, 25 mM/mm -18 dB |
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5c Gesamtfrequenzgang
9,5 cm/s, Revox-Band, Gerät II |
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5d Gesamtfrequenzgang
9,5 cm/s, DIN-Bezugsband, Gerät II |
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5e Gesamtfrequenzgang
19 cm/s, Revox-Band |
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5f Gesamtfrequenzgang
38 cm/s, Revox-Band |
Gerät l, Revox-Band 601
9,5 |
L. |
20 Hz bis 16,5 kHz |
|
R. |
20 Hz bis 17 kHz |
9,5; aber-18 dB |
L. |
20 Hz bis 14,5 kHz |
|
R. |
20 Hz bis 17 kHz |
19 und 38 |
|
20 Hz bis 20 kHz |
|
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|
Gerät II, Revox-Band 601 |
9,5 |
L. |
20 Hz bis 14 kHz |
|
R. |
20 Hz bis 19 kHz |
|
|
|
Gerät II, DIN-Bezugsband |
9,5 |
L. |
20 Hz bis 12,5 kHz |
|
R. |
20 Hz bis 19,5 kHz |
Bemerkungen: Da der
Radio-Eingang nicht befriedigte, erfolgten die Aufnahmen über
AUX. Bei dem Gerät II verläßt der Frequenzgang
im linken Kanal das Toleranzfeld zu hohen Pegeln hin. Der in
Bild 5b erkennbare Einbruch bei ca. 19 kHz ergibt sich nicht
etwa durch ein Pilottonfilter, sondern durch Schwebungs-Null
der hier auftretenden Differenztonbildung (siehe Kommentar).
Die relative Justage der Tonköpfe war l sehr gut, II gut
(bis befriedigend). Kubischer
Klirrgrad
in % gemessen bei 333 Hz, bezogen auf die Aussteuerungsanzeige
0 VU (Hinterband und den Wiedergabepegel des DIN-Bezugsbandflusses
(Pegelton).
Klirrgrad |
VU-Anzeige |
Pegelton dB |
|
Links |
Rechts |
Links |
Rechts |
Gerät
l, Revox-Band 601 9,5
cm/s |
0,7% |
+ 0,1 |
- |
25 mM/mm |
- |
0,5% |
- |
+ 0,6 |
- |
25 mM/mm |
3% |
+ 8,8 |
+ 9,6 |
+ 8,7 |
+ 9,0 |
5% |
+ 10,6 |
+ 12,4 |
+ 10,5 |
+ 11,8 |
19 cm/s |
0,5% |
+ 1,9 |
- |
32 mM/mm |
- |
0,57% |
- |
+ 2,5 |
- |
32 mM/mm |
3% |
+ 10 |
+ 9,6 |
+ 8,1 |
+ 7,1 |
5% |
+ 11,5 |
+11,4 |
+ 9,6 |
+ 8,9 |
38 cm/s |
0,6% |
+ 1,9 |
|
32 mM/mm |
|
0,47% |
|
+ 2,5 |
|
32 mM/mm |
3% |
+ 10 |
+ 9,8 |
+ 7,9 |
+ 7,4 |
5% |
+ 11,6 |
+ 11,8 |
+ 9,5 |
+ 9,4 |
|
|
|
|
|
Gerat II,
Revox-Band 601 oder DIN-Bezugsband 9,5
cm/s |
3% |
+ 7,6 |
+ 6,7 |
+ 8,4 |
+ 6,7 |
VU-Meter
Frequenzgang 20 Hz bis 16 kHz: |
|
+ 0,3/-0,5 dB |
Genauigkeit der Skala: |
|
± 0,2 dB |
Spitzenwertanzeige: |
L. +6 dB, |
R. |
+ 6,3 dB |
Pegelunterschied Hinterband
zu Vorband
Revox-Band 601
|
Links |
Rechts |
9,5 cm/s |
+ 1,8 dB |
+ 1,7 dB |
19 cm/s |
+ 1,7 dB |
+ 1,7 dB |
38 cm/s |
+ 0,9 dB |
+ 1,5 dB |
Fremd- und Ruhegeräuschspannungsabstand
in dB, gemessen mit Revox-Tonband 601 oder DIN-Bezugsband, Spitzenwertmessung
nach DIN 45505, Einspeisung laut DIN 45511, bezogen auf k3 =
3%.
|
Fremd-
spannungs-
abstand |
Ruhe-
geräusch-
spannungs-
abstand |
Gerät l, Band 601 |
9,5 cm/s |
56,5 |
59,6 |
19 cm/s |
61,7 |
62,9 |
38 crn/s |
60,7 |
61,0 |
|
|
|
Gerät II, Band 601 |
9,5 cm/s |
56,6 |
57,7 |
|
|
|
Gerät II, DIN-Band |
9,5 cm/s |
57,2 |
57,5 |
Bemerkungen: Angegeben
ist der ungünstigere Kanal. Bei 19 cm/s und 38 cm/s wurden
seltene Ausreißer in der Fremdspannung festgestellt: 19
cm/s bis 56,2 dB; 38 cm/s bis 57,5 dB Fremdspannungsabstand.
Diese Ausreißer traten auch bei geschlossenen Aufnahmereglern
auf. Bei 9,5 cm/s waren diese Ausreißer schwächer
und häufiger, sie sind im obigen Wert enthalten.
Höhendynamik
Abstand des maximal aufzeichenbaren 10-kHz-
Pegels von der Geräuschspannung in dB
Gerät l, Band 601 |
Links |
Rechts |
9,5 cm/s |
41,8 |
40,9 |
19 cm/s |
53,2 |
52,6 |
38 cm/s |
62,2 |
63,6 |
|
|
|
Gerät II, Band 601 |
|
|
9,5 cm/s |
42,9 |
45,0 |
|
|
|
Gerät II, DIN-Band |
|
|
9,5 cm/s |
46,2 |
48,2 |
Übersprechdämpfung
in dB, gemessen bei der jeweils möglichen Vollaussteuerung
19 cm/s, Stereo
40 Hz |
|
47 |
1 kHz |
> |
51 |
10 kHz |
> |
38 |
|
|
|
19 cm/s. Mono |
|
|
40 Hz |
|
46 |
10 kHz |
|
51 |
Bemerkungen: Angegeben
ist der ungünstigere Wert. Bei 10 kHz Stereo wurden im
anderen Kanal >43 dB erreicht. Wird während der Aufnahme
in Stellung Vorband mitgehört statt Hinterband, ergibt
sich bei 10 kHz Stereo statt >38 dB = 43 dB. Löschdämpfung
|
Links |
Rechts |
19 cm/s, 1 kHz |
> 82 dB |
> 85 dB |
38 cm/s, 1 kHz |
> 75 dB |
> 83 dB |
38 cm/s, 333 Hz |
> 75 dB |
> 82 dB |
Kommentar zu
den Ergebnissen unserer Messungen
Die gemessenen mechanischen Daten können alle ausnahmslos
als vorbildhaft gelten. Bei der Bestimmung der Bandgeschwindigkeit
und der Hochlaufzeit reichte unsere Meßgenauigkeit von
0,1 s kaum noch aus. Die Daten brauchen keinen Vergleich mit
einem Studiogerät zu scheuen. Um die Gleichlaufeigenschaften
genauer zu bestimmen, wurde hier auch wieder eine lineare Messung
durchgeführt. Bei nach DIN 45 507 bewerteten Gleichlaufschwankungen
werden insbesondere solche mit einer Schwankungsfrequenz von
4 Hz angezeigt, diese wirken z.B. bei Klavierwiedergabe auf
das Ohr am störendsten. Eine lineare Messung zeigt alle
Gleichlaufschwankungen im Bereich von 0,5 Hz bis 300 Hz (-3
dB) gleichermaßen an. Auch diese Werte können als
gut gelten.
Die mit einem Eingangsübertrager ausgestatteten Mikrophoneingänge
sind besonders rauscharm und übersteuerungssicher, auch
die Eingangsempfindlichkeit ist sehr gut. Es verwundert nur,
daß der Rauschpegel oberhalb 20 kHz bis zu 10 dB über
der Fremdspannung liegt. Der Mikrophonfrequenzgang weist einen
geringen Baßabfall auf, der in der Praxis jedoch auch
vorteilhaft sein kann. Der Phono-Eingang könnte 2 dB größere
Fremdspannungsabstände aufweisen, dafür gleicht der
Frequenzgang einem Linealstrich. Die Ausgangspegel liegen in
der richtigen Größenordnung, die erreichbaren Kopfhörerlautstärken
sind sehr hoch. Der Radio-Eingang (DIN) sollte neu konzipiert
werden. Der Eingang sollte etwas empfindlicher sein und auch
niederohmiger, um ohne Hochtonverlust auch mittellange Kabel
möglich zu machen. Zudem spricht der Radioausgang auf den
-eingang über, hierdurch ergibt sich in Stellung Hinterband
ein Echo und eine stark schwankende Hochtonwiedergabe, in Stellung
Vorband findet ein gegenphasiges Rücksprechen auf den Eingang
statt, Verluste bis ca. 8,5 dB im Hochtonbereich waren die Folge.
(Das gilt für Gerät l und II.) Die Wiedergabefrequenzgänge
sind auch im tiefen Baßbereich ausgezeichnet. Bei Wiedergabe
des Gleittonteils des 38-cm/s-Bezugbandes zeigten sich keinerlei
Tonkopfspiegelresonanzen, das ist beachtenswert. In den Höhen
hätte man verglichen zur A 77 etwas mehr erwarten können,
doch auch diese Werte sind gut. Bei der Wiedergabe von CCIR-Studiobändern
auf dieser nach NAB entzerrten Maschine, wird man in der Regel
den Frequenzgang mit den Klangreglern linearisieren können.
Bei den Gesamtfrequenzgängen ist zu beachten, daß
diese Messungen schon die Bandtoleranzen beinhalten, da sie
nicht mit dem sehr eng tolerierten DIN-Bezugsband, sondern mit
dem Revox-Band erfolgten, auf das diese Maschinen ab Werk eingemessen
sind. Der Verlauf ist ausgesprochen geradlinig. Bei 9,5 cm/s
allerdings ergab sich bei Gerät II eine zu starke Höhenanhebung.
Bei beiden Geräten zeigten sich Überlagerungen oberhalb
15 kHz, die bei geringfügig höheren Pegeln zu Frequenzgangeinbrüchen
führen. Bei einer ungenügenden Pilottonunterdrückung
im Tuner können sich Verzerrungsprodukte mit einer Frequenz
von 0 bis ca. 1 kHz bilden. Die Tonköpfe waren noch gut
bis sehr gut justiert. Bei dem Gerät l wurden unüblich
hohe unverzerrte Bandpegel bestimmt, die höchsten bis jetzt
gemessenen. Bei dem Gerät II waren die Werte auch hoch,
jedoch zugunsten der Höhenaussteuerbarkeit geringer. Gerät
l konnte man Hinterband bis ca. +3 VU, Gerät II bis ca.
+1 VU aussteuern, wenn man den notwendigen VU-Meter-Vorlauf
von 6 dB berücksichtigt.
Bei 9,5 cm/s ist eventuell noch die eingeschränkte Höhenaussteuerbarkeit
zu berücksichtigen. Die Genauigkeit der VU-Meter ist ungewohnt
hoch. Die Pegelunterschiede Vor-Hinterband könnten kleiner
sein. Die Fremd- und Ruhegeräuschspannungsabstände
sind sehr gut, auch wenn man die seltenen Ausreißer berücksichtigt.
Der geringere Geräuschspannungsabstand bei 38 cm/s gegenüber
19 cm/s ist entzerrungsbedingt, hierdurch gewinnt man jedoch
an Höhenaussteuerbarkeit. Bei Dolby-B-Betrieb könnten
die Werte noch weiter verbessert werden. Ein Einbau ist jedoch
aus Lizenzgründen nicht möglich, da Dolby-B für
Maschinen mit 38 cm/s und symmetrischen Mikrophoneingängen
nicht zugelassen wird. Für diese Maschinen ist das kostspielige
professionelle Dolby-A-System vorgesehen. Die Höhendynamik
bei dem Gerät l bei 9,5 cm/s könnte besser sein, bei
Gerät II zeigten sich hier die Vorteile des DIN-Bezugsbandes
gegenüber dem Revox-Band. Aus der überaus großen
Höhendynamik bei 38 cm/s erkennt man einen der wichtigsten
Vorteile dieser hohen Bandgeschwindigkeit, was allerdings nur
bei Mikrophon-Eigenaufnahmen ausgenutzt werden kann. Die Übersprechdämpfung
zumindest bei Stereo ist hoch. Es verwirrten die unterschiedlichen
Werte, je nachdem ob bei Aufnahme auf Vor- oder Hinterband geschaltet
war, hier wirkt sich wohl das Übersprechen zwischen Vor-
und Hinterband aus. Die Löschdämpfung gehört
zu den größten bisher ermittelten Werten.
Betriebs- und Musikhörtest
Die photoelektrische Endabschaltung bereitete bei beiden Geräten
einiges Unbehagen, sie erwies sich als zu empfindlich. Einmal
reagierte sie bei kaltem oder warmem Gerät schon auf das
Umgebungslicht, auch war schon Doppelspielband zu lichtdurchlässig.
Die Maschinen reagierten auch im Gegensatz zu einer alten A
77 schon auf gelbes Vorspannband, das der Tester zur Trennung
wichtiger Aufnahmen verwendet. Der Phototransistor wurde daher
mit Klebeband abgedeckt, am Bandende reagiert die Maschine dann
auf den Stillstand der rechten Bandberuhigungsrolle, allerdings
mit Verzögerung. Auch bei sofortiger Endabschaltung kann
sich nach dem Umspulen das Bandende zwischen Wickelteller und
Abdeckblech klemmen, bei Cutterarbeiten ohne Vorspannband ist
das schmerzlich. Die Bremszeit aus dem Umspulen ist mit 1,5
bis 2 s deutlich kürzer als bei der A 77. Die Logik kann
jedoch auch überlistet werden bei der Bedienungsfolge Rückspulen-kurz
Vorspulen-Stop oder auch Vorspulen-Stop bei bestimmten Wickeldurchmesserverhältnissen,
die Bremszeit beträgt dann bis ca. 7 s. Über die Stellung
der Fühlhebel kann der Bandzug im Betrieb einfach gemessen
werden. Im Spielbetrieb beträgt der Abwickelbandzug ca.
60 p, der Aufwickelbandzug ca. 120 p, damit stellen sich an
der Tonwelle ausgeglichene Bandzugverhältnisse ein. Bei
Umspulbetrieb und mittleren Wickeldurchmessern ergeben sich
für den Aufwickelbandzug ähnliche Werte. Bei einem
Abwickelbandzug von ca. 300 p schaltet sich bei Umspulbetrieb
der Aufwickelmotor zur Bandschonung ab. Trotzdem schlugen im
Betrieb die Fühlhebel öfters bis an den Anschlag,
was Bandzügen von über450 p entspricht. Bei Gerät
l konnte das während des normalen Umspulens eintreten,
es traten Regelschwingungen auf, die zu einem starken Pendeln
der Fühlhebel führten. Hohe Bandzüge traten auf:
beim schnellen Abwickeln von kleinen Kernen, beim Aufwickeln
auf kleine Kerne von großen Wickeln, beim Richtungsumsteuern
und beim Bremsen aus dem Aufwickeln auf kleine Kerne. Der Tester
hatte aufgrund der aufwendigen Regelung gehofft, hier endlich
eine Maschine zu finden, die auch dünne Bänder auf
kleinen Spulen sacht behandelt, gerade beim Cuttern arbeitet
man oft mit verschiedenen Spulendurchmessern. Bandschlaufen
und -salat trat aber nie auf. Als Anhaltswerte sollen hier noch
die ungefähren verbleibenden plastischen Dehnungen moderner
Polyester-Bänder bei verschiedenen Belastungen angeführt
werden: Dreifachspielband 500 p: 0,08%, Langspielband 1000 p:
0,1% Studioband 1000 p: 0,02%. Von Metallspulen wird abgeraten,
einmal treten größere Beschleunigungskräfte
auf, dann können starke elektrostatische Aufladungen und
Funkenüberschläge bei unbeschichteten Bändern
auftreten, auch zentriert der hier notwendige NAB-Adapter die
Spulen weitaus schlechter als die neue Dreizackverriegelung
von Revox.
Cutter-Arbeiten gestalten sich mit der A 700 höchst bequem.
In Stop-Position liegt das Band an den Tonköpfen an, durch
Drehen der Spulen von Hand kann die Schnittstelle schnell gefunden
werden. Ein Nachteil dieser Cutting-Möglichkeit ist, daß
der Wiedergabekanal im Ruhezustand eingeschaltet ist. Da die
Abschirmklappe nicht vorgeklappt ist, ergibt sich ein störender
Brumm auf den Abhörlautsprechern. Will man beim Umspulen
mithören, um einen Aufnahmeanfang zu finden, so ist das
möglich, wenn man die entsprechende Umspultaste gedrückt
hält. Man kann dann das Signal des ca. 1 mm entfernt am
Wiedergabekopf vorbeilaufenden Bandes abhören. Dasselbe
gilt bei Betätigen der Repetiertaste. Der Abhörpegel
sollte nicht zu hoch gewählt werden bzw. der Höhenregler
abgesenkt werden (oder Rauschfilter betätigen), da die
in den Hochtonbereich transponierten Töne zur Überlastung
des Hochtö-ners führen könnten.
Der Wiedergabekopf ist aufgrund der vollkommen versenkten Abschirmklappe
zur Markierung der Schnittstelle und auch zur Reinigung gut
zugänglich. Die Bandklebeschiene hält das Band gut
fest, sie ist nicht nur Zierwerk. Diese Maschine gestattet nachträgliche
weiche (!) Einblendungen in eine bestehende Aufnahme und auch
eine weiche Ausblendung derselben. Hierzu wird während
der Aufnahme der linke Bandabhebebolzen mit dem Finger nach
vorn gezogen. In Bild 2 wird dieser Bolzen mit einem Bleistift
nach vorn gedrückt, man erkennt, daß das Band weiterhin
am Wiedergabekopf anliegt, vom Aufnahme- und Löschkopf
ist es dagegen abgehoben. Nähert man das Band wieder dem
Lösch- und Aufnahmekopf, ergibt sich ein sauberes Überblenden
von der alten zur neuen Aufnahme. Dieses ist für eine Amateurmaschine
einmalig. Leider weist die A 700 nicht die einzigartige Knackfreiheit
der A 77 am Aufnahmeanfang auf, wenn auch die Knacke leise sind.
Wer möchte, kann das Bandzählwerk bei 19 cm/s auch
als Digitaluhr verwenden, die Abweichungen betrugen maximal
0,5%, die Wiederkehrgenauigkeit betrug insbesondere bei rückseitenmattierten
Bändern nur wenige Sekunden. Man kann auf einfache Weise
die Spielzeit von Aufnahmen oder die noch verbleibende Aufnahmezeit
ermitteln. Das ungewohnte Umspringen der Anzeige von 59 s auf
00 s überrascht immer wieder, da man an das Dezimalsystem
gewöhnt ist.
Die Ablesbarkeit der VU-Meter ist sowohl bei starkem Auflicht
als auch in der Dunkelheit gut und recht ermüdungsfrei.
Die Spitzenwertanzeige ist gut erkennbar und vereinfacht die
Aussteuerung, auch ist die Aussteuerung besser aus der Entfernung
kontrollierbar. Beim Aufleuchten oder Erlöschen der Indikatorlampen
ist auch bei geschlossenem Regler am Endstufen- und Kopfhörerausgang
ein Klacken zu hören, ein anliegendes Signal wird kurzzeitig
leicht verzerrt. Die VU-Meter-Anzeige ist mit ±0,2 dB
von der Stellung des Stereo, L, R, Mono-Schalters und des Ausgangsreglers
abhängig. Bei Belastung des Line-B-Ausgangs, etwa durch
einen kurzschließenden Eingangswahlschalter eines Verstärkers,
ergibt sich eine Fehlanzeige von ca. -1,2 dB. Der mechanische
Pegelgleichlauf der Ein- und Ausgangsregler war mit maximal
0,1 bis 0,3 dB Abweichung sehr gut. Der Record-Master-Regler
wies eine Gleichlaufungenauigkeit von 1 dB auf. Besonders bei
einer ungünstigen Raumbalance ist ein Balance-Regler zusammen
mit einem guten Stereo-Lautstärkeregler günstiger
als zwei getrennte Ausgangs-Pegelregler. Die hier verwendeten
wiesen zudem eine zu geringe Abschaltdämpfung auf. Die
Klangregler sind in genauen 2-dB-Stufen bei 80 Hz und 8 kHz
schaltbar. Diese Stufung war gehörmäßig recht
gut und fein genug. Bei Abschalten des Gerätes entsteht
am Kopfhörer und Endstufenausgang ein sehr starker Plopp-lmpuls.
Der Endstufenausgang eignet sich auch gut für Lautsprecher
mit integrierten Endstufen, so daß zum A 700 nur Tuner,
Plattenspieler und Lautsprecher zu einer vollwertigen Anlage
ergänzt werden müssen. Zu beachten ist, daß
an Pol 1 des Endstufen-anschlußes eine Spannung von 20V
anliegt, zur Ferneinschaltung der Revox-Endstufe. Diese Spannung
sollte keinesfalls versehentlich an irgendeinen Verstärkereingang
gelegt werden. Am Gerät l trat bei 9,5 cm/s in Stellung
Multiplay/Echo, Aufnahmeregler auf, Aufnahmetasten nicht (!)
betätigt, ein Rückkopplungseffekt ein, der zum Anlöschen
und zur Aufnahme eines Echos auf eine bereits bestehende Aufnahme
führte, also zur Zerstörung derselben. Die neueren
A 700 wie das Gerät II weisen diesen schwerwiegenden Fehler
nicht mehr auf, da er werksseitig früh erkannt wurde. Bei
Gerät II treten allerdings immer noch Einstreuungen des
Löschoszillators in den Mischpultteil auf, ferner ein Übersprechen
von Vor- auf Hinterband. Aufnahmen mit 9,5 cm/s ab Radio und
Schallplatte klangen sauber und frei. Ein stärkeres Rauschen
oder Brummen war ab UKW kaum, ab guter, kritischer Schallplatte
schwach zu hören. Eine Vergleichsaufnahme auf einer alten
A 77 erbrachte ein etwas durchsichtigeres Klangbild, der Grund
kann in dem anderen Bandtyp liegen (worauf diese A 77 eingemessen
war) oder auch in der festgestellten Differenztonbildung. Die
hervorragende Qualität bei 19 cm/s und bei 38 cm/s konnte
kaum erprobt werden, da die Möglichkeit für eine geeignete
Mikrophonaufnahme noch nicht gegeben war. Jedoch wurde eine
frühere kritische Eigenaufnahme überspielt, ein Qualitätsverlust
wurde kaum festgestellt.
Die Mikrophon-Klinken-Eingänge sind kompatibel zu den üblichen
asymmetrischen Klinkensteckerkabeln. Optimale Ergebnisse erhält
man bei symmetrischer Verbindung: der "heiße"
Pol der Schwingspule entsprechend dem linken Kanal, der andere
entsprechend dem rechten Kanal des Stereo-Klinkensteckers. Symmetrische
Schaltung ermöglicht lange Kabel und einen störungsfreien
Betrieb auch zusammen mit Leuchtstoffröhren und Dimmern.
Zum Abschluß ist noch zu wünschen, daß der
Transportgriff anatomisch besser und stabiler geformt wird,
z. Z. behilft man sich bei mobilem Einsatz besser mit einem
Tuch, einem Handschuh oder am besten mit einem Gabelstapler.
Zusammenfassung
Viele der für die Revox A 700 ermittelten Meßwerte
setzen neue Maßstäbe, sie gehören oft zu den
besten bisher ermittelten Daten. Die Überbandfrequenzgänge
z. B., übertreffen die Frequenzgänge so mancher Verstärker.
Getrübt wird das Bild durch einige (hoffentlich nur) Kinderkrankheiten
dieser jungen aufwendigen Konstruktion. Zu nennen sind hier
z.B. der DIN-Anschluß, Bandzugspitzen, Differenztonbildung
bei 9,5 cm/s, Endabschaltung. Sind die Fehler bekannt, können
sie oft durch geschickte Handhabung umgangen werden. Gegenüber
der A 77 zeichnet sich die A 700 vor allem durch geringeren
Schlupf, einen besseren Mikrophoneingang und eine geringere
Fremdspannung aus, ferner durch hohen Komfort und Vielseitigkeit
(auch beim Cuttern). Die Konzeption der Maschine kommt speziell
HiFi-Tonbandamateuren, Musikern und Kleinstudios entgegen. Natürlich
ist die Maschine in die fast-professionelle Spitzengruppe einzuordnen.
Nicht übersehen werden sollte aber, daß man statt
einer A 700 auch zwei A 77 oder eineinhalb "schnelle"
A 77 oder -Dolby erhält. |
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In der HiFi Stereophonie 8/1974 wurden
noch einige Nachmessungen veröffentlicht und die Meßergebnisse
in Balkenform dargestellt: Balkendiagramm
und Aussteuerungskriterien am Beispiel Revox A700
Es war uns möglich, die gegenüber den Testberichten
neu hinzugekommenen Daten an der Revox A700 (Test Heft 5/74)
noch nachträglich zu bestimmen. Es sind die Balkendiagramme,
die Aussteuerungsdiagramme und die Burstphotos für die
Bandgeschwindigkeiten 9,5 und 38 cm/s wiedergegeben.
Aus dem Balkendiagramm sind deutlich die geschwindigkeitsbedingten
Nachteile bei 9,5 cm/s zu ersehen, besonders in der wirksamen
Tonkopfjustage und der Höhendynamik. Insgesamt aber hervorragende
Daten (die Länge der Balken spricht für sich).
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1. Balkendiagramm |
Auf dem Aussteuerungsdiagramm erkennt
man den verhängnisvollen Nachteil von echten VU-Metern
bei 9,5 cm/s für die Höhenaussteuerbarkeit. Teilweise
sprachen die Spitzenspannungsanzeigen schon an, es wurde dann
schwächer als 0 VU ausgesteuert, aber auch diese Spitzenanzeige
arbeitet frequenzlinear und berücksichtigt nicht die verminderte
Baß- und Höhenaussteuerbarkeit. |
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2. Aussteuerungsdiagramm
9,5 cm/s |
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2. Aussteuerungsdiagramm
38 cm/s |
Der 2-kHz-Rechteckburst wird bei
9,5 cm/s zum "Sinus" verformt, da die Eckfrequenz
unter 3 kHz liegt. Wenn nur bis maximal -6 VU ausgesteuert wird,
ergibt sich eine .bessere Impulswiedergabe. Bei 38 cm/s (NAB!)
ergibt sich der seltene Fall, daß die Sättigung bei
10 kHz oberhalb der definierten Vollaussteuerung bei 333 Hz
liegt. Auf hochtonreiche Signale muß hier keinerlei Rücksicht
genommen werden, die Burstphotos sind dementsprechend Spitzenklasse
(Eckfrequenz ca. 16 kHz). Geringere lmpulsverzerrungen darf
man bei Magnetbandgeräten kaum erwarten. |
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3. 200-Hz-Rechteckburst
(li 9,5 cm/s, re 38 cm/s) |
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4. 2-kHz-Rechteckburst
(li 9,5 cm/s, re 38 cm/s) |
a.k. |
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aus: HiFi Stereophonie, Heft
3/1974 und 8/1974 Herzlichen
Dank an die Motorpresse
Stuttgart für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu
veröffentlichen. |
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