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Elcaset - die Alternative
aus dem Fernen Osten |
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Bei einer Produktpräsentation
Mitte April in Japan wurde eine neue Audio-Kassette, genannt
Elcaset, vorgestellt. Noch eine Kassette, wird jedermann sofort
sagen. Doch gemach, diese Kassette ist anders als die anderen.
Spontan ist eine große Ähnlichkeit mit der von der
BASF und Studer für den professionellen Markt propagierten
Unisette (vgl. Heft 15/74, S. 567) festzustellen. Die neue Kassette
wurde von den drei Firmen Matsushita, Sony und Teac entwickelt,
wobei auch die Firmen Aiwa und JVC dieses System übernehmen
wollen. Die Neue hat eine echte Chance, Liebhaber auch bei den
eingeschworenen Spulentonbandfans zu finden. "Studioqualität"
ist eben mit der Compact-Cassette nur bedingt und auch nur mit
großen Anstrengungen möglich. Die Elcaset mit ihrem
6,3 mm breiten (Normal-)Tonband und der doppelten Geschwindigkeit
von 9.5 cm/s hat mehr Möglichkeiten. Bei Verwendung von
CrO2-Bändern müßte so der Frequenzgang
semiprofessioneller Tonbandmaschinen bei 19 cm/s zu erreichen
sein.
Die neue Kassette mit den Abmessungen 152 mm x 106 mm x 18 mm
in der Konfektionierung von Sony zeigt Bild 1. |
Bild 1. Die Elcaset, konfektioniert von Sony |
Das Elcaset-System vereinigt in sich den Bedienungskomfort
der Compact-Cassette mit der Wiedergabequalität des Spulentonbandgerätes.
Außerdem hat es folgende hervorstechenden Merkmale:
- Großer Dynamikbereich dank der Tonbandbreite von
6,3 mm und der Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/s.
- Exakter Bandtransport: Für den Kopfkontakt wird das
Band aus dem Kassettengehäuse herausgeführt, so
daß die Genauigkeit der Kassettenkonstruktion auf
den Bandlauf keinen Einfluß hat.
- Die Bandspuren sind - entsprechend der Compact-Cassette
- Mono/Stereo-kompatibel.
- Eine unabhängige Steuerspur ist vorgesehen (z. B.
für Synchronisierimpulse bei Film- und Dia Vertonung).
- Spezielle Aussparungen im Gehäuse erlauben die automatische
Umschaltung der Vormagnetisierung und Entzerrung - zur Anpassung
an drei standardisierte Bandtypen.
Schnell wie die Japaner nun einmal sind, gibt es für
Japan schon die ersten beiden L-Kassettengeräte, die
beiden Typen EL-5 und EL-7 (Bild 2) von Sony. Beide haben
ein eingebautes Dolbysystem und getrennte Regler für
Mikrofon- und Hochpegeleingänge und arbeiten mit zwei
Spuren. Das EL-7 hat ein Drei-Motoren-Laufwerk und verfügt
durch drei Magnetköpfe über Hinterbandkontrolle.
Als Übertragungsbereich wird 25 Hz...22 000 Hz mit Zwei-Schichten-Tonband
angegeben, die Gleichlaufschwankungen betragen maximal 0,04
%. Für das Gerät EL-5 wird ein Übertragungsbereich
von 25 Hz...20 000 Hz und Gleichlaufschwankungen von maximal
0.06 % genannt.
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Bild 2. Das Elcaset-Deck
EL-7 hat ein Drei-Motoren-Laufwerk und getrennte Tonköpfe
für Aufnahme und Wiedergabe |
Bild 3 zeigt die Maßzeichnungen der Elcaset
im Vergleich zur Compact-Cassette. Die Tabelle stellt die Eigenschaften
der drei Systeme - Compact-Cassette. Elcaset und offene Spule
- gegenüber.
Kg.
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Bild 3. Die Maßzeichnungen
(1:2) zeigen die Unterschiede zwischen der Compact-Cassette
(links) und der Elcaset (rechts) |
Vergleich der drei Systeme Compact-Cassette, Elcaset und offene
Spule
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Compact-Cassette |
Elcaset |
offene Spule |
Abmessungen in mm |
102 x 64 x 12 |
152 x 106 x 18 |
178 Ø x 14 |
Bandgeschwindigkeit |
4,76 cm/s |
9,5 cm/s |
19 cm/s |
Band
Breite
Dicke |
3,81 mm
0,012 mm (C 90) |
6,3 mm
0,013 mm (LC 90) |
6,3 mm
0.038 mm |
automatische
Erkennung |
Schutz vor unbeabsichtigtem Löschen
automatische Bandwahl
automat. Dolbywahl |
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Startpunktfindung |
möglich |
automatisch möglich |
möglich |
Kompatibilität
Mono/Stereo |
ja |
ja |
nein |
Bandwechsel |
an jeder Bandstelle möglich
mit einer Hand möglich |
Ohne komplettes Umspulen
nicht möglich,
beide Hände sind nötig |
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aus: FUNKSCHAU Heft 12/13 1976
Seite 514.
Herzlichen Dank an die
Funkschau für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu
veröffentlichen. |
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