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History
Spannungs-Referenz

 
In den letzten Jahren erschienen auf dem Elektronikmarkt immer mehr Digitalvoltmeter-ICs, mit denen auch der Amateurelektroniker auf einfache Weise ein komplettes Digitalmultimeter aufbauen kann. Ein solches Meßgerät kann aber immer nur so gut sein, wie die Absolut-Kalibrierung und der Abgleich von Teilerwiderständen erfolgt ist. Da nicht jeder Elektroniker ein gutes, neu kalibriertes DVM als Vergleichsmeßgerät zur Verfügung hat, sollte eine genaue, temperaturstabile Spannungsreferenz in keinem Labor fehlen.
Auf dem Markt sind einige integrierte Präzisions-Spannungsreferenzen erhältlich. Man unterscheidet dabei zwischen temperaturstabilen Spannungsquellen und Spannungsquellen mit eng tolerierter Ausgangsspannung. Ein Baustein, der beide Arten einigermaßen gut vereint und keine Abgleicharten erfordert, ist der Typ AD 584 von Analog Devices. Für die Temperaturstabilität sollte der Ausgangsstrom relativ gering sein (Erwärmung des ICs). Deshalb muß für höhere Ströme eine zusätzliche Endstufe nachgeschaltet werden.


Technische Daten

Die Präzisions-Spannungsreferenz AD 584 [1] besteht aus einer hochstabilen 1,215-V-Bandgap-Referenz und einem Operationsverstärker. Es stehen fünf Festspannungen zur Verfügung: 10V; 7,5V; 5V; 2,5V; 1,2V. Neben diesen kann durch externe Beschaltung eine Vielzahl von anderen Spannungswerten erzeugt werden [2]. Auch eine Beschaltung als variable, temperaturstabile Spannungsquelle ist möglich.
Der preisgünstige Typ AD 584 JH hat eine Temperaturstabilität von 30 ppm/K. Dies reicht für die meisten Kalibrierprobleme vollkommen aus. Die Genauigkeit der Ausgangsspannung ist bei 10 V mit ± 30 mV angegeben, das entspricht einer Abweichung von 0,3 %. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß die Abweichungen fast um den Faktor 10 besser sind. Um die genaue Ausgangsspannung zu kennen, muß die aufgebaute Schaltung (Bild 1) in jeder Schalterstellung einmal ausgemessen werden.


Die Schaltung

 
Schaltbild
T1: N1306, 2N1613
2N1711, 2N2218/19/21/22
T2: BD135/137/139
BD165/167/169
BD 233/235/237
*R2,R3: 1%/1W
oder 4 Stück 200Ω/0,5W

Bild 1. Schaltung der Spannungs-Referenz mit einer Leistungsendstufe und 50-Ω-Ausgang
Bild 1 zeigt die gesamte Schaltung der Spannungsreferenz. Die Wahl der Ausgangsspannungen erfolgt mit Schalter S1, wobei außer bei den 1,2 V jeweils die Ausgangsspannung mit dem Pin 1 verbunden werden muß. Pin 6 (1,2V Bandgap-Referenz) wird direkt der Endstufe zugeführt, die 7,5-V-Referenz bleibt unberücksichtigt.
Die Ausgangsspannung, deren Rauschen mit C1 reduziert ist, wird dann der Endstufe (IC2, T1, T2) zugeführt. Sie ist im Prinzip ein nichtinvertierender Leistungsoperationsverstärker mit der Verstärkung V=1. Für die Transistoren kann eine Vielzahl von NPN-Typen verwendet werden. R2 und R3 sorgen für Kurzschlußfestigkeit und einen definierten Ausgangswiderstand von 50 Ω. Steht ein genauer 50-Ω-Lastwiderstand zur Verfügung, so kann der Innenwiderstand genau auf 50 Ω abgeglichen werden (Ausgangsspannung muß mit Last um die Hälfte absinken).
Die Spannungsversorgung erfolgt mit einem 15-V-Spannungsregler, der ebenfalls gekühlt werden muß. Die Kondensatoren C2, C3 und C4 dienen zur Abblockung von Wechselspannungen. Bild 2 zeigt das Platinenlayout und Bild 3 den Bestückungsplan.
Siegfried Kilgenstein
 
Layout Bestückung
Bild 2. Platinen-Layout für einen problemlosen Aufbau der Schaltung Bild 3. Bestückungsplan; der Stufenschalter S 1 kann direkt auf die Leiterbahnseite der Platine gelötet werden
 
Literatur
[1] Datenblatt AD 584 (Analog Devices)
[2] Linear Datenbuch, National
 
Stichworte zum Inhalt
Kalibrierung, AD 584 JH, Bandgap-Referenz, temperaturstabile Spannungsquelle.
 
aus: Funkschau 5/1981, Seite 100.

Herzlichen Dank an die Funkschau für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu veröffentlichen.
 
 
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