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Neu
von der Funkausstellung 1979 |
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Vorverstärker Yamaha C-2a |
"Es galt, einen
der besten Vorverstärker, YAMAHA C-2, noch zu verbessern."
Dies setzten sich die japanischen Ingenieure von Yamaha zum
Ziel für das Nachfolgemodell C-2a Eines der ersten Exemplare
des zur Funkausstellung 1979 in Berlin vorgestellten Gerätes
erhielten wir für einen ausführlichen Laborbericht.
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Eigenschaften
und Konstruktion
Rein optisch unterscheidet sich der C-2a von seinem Vorgänger
kaum. Er verfügt über dasselbe extrem flache, nur
7 cm hohe Aluminium-Gehäuse. Auf der weiß-beschrifteten
Frontplatte des ansonsten ganz in schwarz gehaltenen Gerätes
befinden sich drei Arten von Bedienungselementen, ungerastete
Potentiometer, Kippschalter und Knebelstufenschalter.
Dabei bilden die drei Elemente der zuletzt genannten Art eine
funktionell zusammengehörende Bedienungsgruppe. Mit ihnen
werden die Ein- und Ausgänge der Vorstufe angewählt.
An den C-2a lassen sich zwei Tonbandmaschinen, zwei Plattenspieler
und zwei Hochpegelquellen anschließen. Die Betriebsartenwahl
erfolgt mit dem mittleren Schalter der Dreiergruppe. Steht er
in Position "Phono", so muß mit dem rechts danebenliegenden
Drehschalter die Art des Phono-Anschlusses festgelegt werden.
Der Phono 2-Eingang ist ein Standardarischluß für
Moving-Magnet-Systeme mit einer festen Eingangsimpedanz von
47 kOhm. Soll ein dynamisches Abtastsystem zusammen mit dem
C-2a betrieben werden, so muß es mit den Phono 1-Anschlüssen
verbunden werden, und der Wahlschalter "Phono" muß
in der ganz rechten Stellung (MC Amp) stehen. Die Eingangsimpedanz
beträgt dann 50 Ohm. Mit Hilfe der restlichen vier Schaltstellungen
des Drehschalters wird zum einen der Phono-1-Eingang auf den
Betrieb von Moving-Magnet-Systemen umgeschaltet, zum anderen
kann die Eingangsimpedanz dieses Anschlusses dann zwischen 47,
68, 100 kOhm und 100 Ohm variiert werden.
Der dritte Knebelschalter der Dreiergruppe bestimmt die Zuteilung
der Signale an die beiden vorhandenen Tonbandaufnahme-Anschlüsse.
In seiner Mittelstellung sind die Ausgänge kurzgeschlossen.
Neben der Verbindung der Phono-, Tuner- und Aux-Eingänge
mit den "Rec.-Out"-Buchsen, gestattet er auch die
Überspielung zwischen zwei Bandmaschinen in beiden Richtungen.
Rechts neben der Knebelschaltergruppe folgen zwei Kippschalter.
Der eine erlaubt die Einschleifung eines tieffrequenten Filters,
der andere dämpft den Ausgangspegel um konstante 20 dB
ab. Dies ist vorteilhaft, um auch bei empfindlichen Endstufen
einen genügend großen Regelbereich des Lautstärkereglers
zu haben. Der Volume-Steller ist rechts außen angeordnet
und als aufwendiges Vierfach-Potentiometer ausgeführt.
Seine Widerstandsbahn ist aus leitendem Kunststoff hergestellt,
und zur Vermeidung von Störeinflüssen durch Staubeinwirkung
wurde er vollständig verkapselt.
Auf derselben Achse wie der Lautstärkeregler ist auch der
Balancesteller untergebracht. Es handelt sich ebenfalls um ein
Potentiometer; zur Kennzeichnung der Kanalgleichheit ist es
mit einer Mittelraste ausgestattet.
Ebenfalls über eine Raste in der Mittelposition verfügen
die beiden Klangregel-Potentiometer, die auf der linken Frontplattenhälfte
angeordnet sind. Stehen die Regler in dieser Position, sind
die frequenz-beeinflussenden Bauelemente der Klangreglerstufe
völlig vom Signalweg getrennt. Auch die Klangregel-Potentiometer
sind - wie der Lautstärkesteller sog."Conductive-Plastic''-Typen.
Ein Stereo/Mono-Umschalter und der Netzschalter nebst roter
Kontrolleuchte vervollständigen die frontseitige Ausstattung.
Alle Anschluß-Buchsen befinden sich auf der Geräterückseite.
Es handelt sich ausschließlich um vergoldete, sehr stabile
Cinch-Buchsen. Die Hauptausgänge sind doppelt vorhanden.
Für die Phono-Eingänge sind zwei Erdungsklemmen vorgesehen.
Daneben befindet sich noch ein Buchsenpaar, das mit "cartridge
load" bezeichnet und dem Phono1-Eingang zugeordnet ist.
Mit Hilfe von mitgelieferten Cinch-Steckern, die Kondensatoren
enthalten, kann so das Abtastsystem auch kapazitiv richtig angepaßt
werden.
Sind keine Stecker in die "cartridge-load"-Buchsen
eingesteckt, beträgt die Eingangskapazität des Phono
1-Eingangs 220 pF. Unter Zuhilfenahme dieser Information läßt
sich jede gewünschte kapazitive Anpassung durch Selbstanfertigung
von Steckern mit Kondensatoren erreichen (benötigte Kapazität
für "cartridge-load"-Stecker = gewünschte
Kapazität -220 pF).
Ebenso unkonventionell wie diese Bedienungserleichterung erscheint
der innere Aufbau. So werden zum Beispiel Kardangelenke verwendet,
um die Schaltbewegungen der Eingangswahlschalter auf die eigentlich
schaltenden Elemente, die in nächster Nähe zu den
Anschluß-Buchsen angeordnet sind, zu übertragen.
Durch diesen Aufbau erreicht Yamaha eine nahezu kabellose Signalführung
auf kurzen Wegen, die neben Hersteliungserleichterungen natürlich
auch technische Vorteile, wie geringe Streukapazitäten
und Störsicherheit, mit sich bringt.
Die Schaltung des Vorverstärkers ist extrem aufwendig konzipiert.
Im Entzerrer wird ein speziell entwickelter Doppel-FET als Eingangs-Differenzstufe
verwendet: Jede folgende Stufe wird durch eigene Stromspiegelschaltungen
gespeist; die Ausgangsstufe besteht aus 2 Emitter-Folgern in
SEPP-Konfiguration. Die gesamte Schaltung ist sehr niederohmig
konzipiert, um hohe Rauschfreiheit zu erreichen.
Darüber hinaus hat man sich bei Yamaha, noch über
den Einfluß des Abschlußwiderstandes auf das Rauschen
Gedanken gemacht und eine Schaltung zur Herabsetzung des Stromrauschens
des Abschlußwiderstandes entwickelt. Die verwendeten Bauelemente
und das Platinen-Layout unterstützen das Bestreben, einen
höchstwertigen Vorverstärker anzubieten. Es werden
spezielle, für Yamaha hergestellte Glimmerkondensatoren
eingesetzt, bei den Widerständen handelt es sich um engtolerierte
Metallfilmausführungen.
Auch dem Netzteil wurde besondere Beachtung geschenkt. Neben
einem robusten Transformator, der nicht unerheblich zum relativ
hohen Gesamtgewicht der Vorstufe (7,9 kg) beiträgt, wird,
eine aufwendige Regelschaltung, bestehend aus 12 Transistoren
und zwei Doppeltransistoren, verwendet. Die Versorgungsspannung
der empfindlichen MC-Vorstufe ist noch einmal gesondert geregelt.
Die Aufnahme- und Hauptausgänge werden relaisgesteuert
stummgeschaltet, bis sich das Netzteil nach dem Einschalten
stabilisiert hat. Um eine Verschlechterung des Rauschabstandes
bei kleinen Pegeln auszuschließen, wird die Lautstärke
vor und nach der Linearstufe geregelt. Die Linearstufe ist bis
auf die Gegenkopplung ähnlich wie der Phono-Entzerrer aufgebaut.
Meßwerte und Kommentar |
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MESSPROTOKOLL
VORVERSTÄRKER
Modell Yamaha C-2a |
Testingenieur:
Renner
Datum: 24. 9. 79
Seriennummer: 3932 |
Werte aus Diagramm:
Maximale Ausgangsspannung kges = 0, 7%, f = 1 kHz
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links |
rechts |
an 47 kOhm |
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19,6 V |
18,8 V |
an 4,7 kOhm |
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18,7 V |
17,9 V |
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Intermodulation |
Klirrgrad |
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-1 dBV |
0,015% |
* |
* |
1 V |
0,015% |
* |
* |
0,1V |
0,015% |
* |
* |
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links |
rechts |
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*nicht mehr innerhalb unserer Meßgrenzen!
Eingangsempfindlichkeit / Impedanz / Übersteuerungsfestigkeit
fürUa = 1 V, f = 1 kHz, kges = 0,5% |
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40 Hz |
Phono 1 MC |
0,05 mV |
50 Ohm |
40 mV |
7 mV |
Phono 1 |
1,3 mV |
100 Ohm/50/68/100 kOhm |
500mV |
88 mV |
Phono 2 |
1,3 mV |
50 kOhm |
500mV |
88 mV |
Aux |
74 mV |
43 kOhm |
> 12 V |
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Tape (Cinch) |
74 mV |
43 kOhm |
> 12 V |
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Tuner |
74 mV |
43 kOhm |
> 12V |
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Änderung der Hochpegeleingangsimpedanz als F (Lautstärkesteller)
nein
Ausgangsimpedanz (f = 1 kHz)
Tape (Cinch) 52 Ohm
Output 1 kHz: 400 Ohm
30 Hz: 540 Ohm |
Minimaler Lastwiederstand < 1 Ohm |
Frequenzbereich (1 V) |
von 1, 6 Hz bis 309 kHz (-3 dB)
von 4 Hz bis 235 kHz (-0,5 dB) |
Balance-Steller Dämpfung |
Linkanschlag unendlich dB
Rechtsanschlag unendlich dB |
Übersprechdämpfung zwischen den Kanälen,
f = 10 kHz
Aux (Abschl. 1 kOhm) |
78 dB |
Tape (Abschl. 1 kOhm) |
76,5 dB |
Phono 1 (Abschl. 1 kOhm) MM |
63,5 dB |
Phono 1 MC |
49 dB |
Übersprechen zwischen den Eingängen
Abschluß: 10 kOhm (Hochpegel), 1 kOhm (Phono), 10 Ohm
(Phono dyn. )
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1 kHz |
10 kHz |
Tuner - - - - Aux |
73,5 dB |
55 dB |
Tuner - - - - Tape 1 |
80,5 dB |
68 dB |
Tuner - - - - Tape 2 |
80,5 dB |
69,5 dB |
Tuner - - - - Phono 1 (MC) |
57 dB |
57 dB |
Tuner - - - - Phono 2 (MM) |
68 dB |
67 dB |
Ausgangsspnnung bei Einspeisung Phono 5 mV, f = 1 kHz
Tonbandausgang (Rec-Out Cinch, Abs. Wid. 50 kOhm) |
300 mV |
Fremdspannungsabstand
gemessen linear (20 Hz bis 20 kHz), Effektivwert. Einspeisung:
Phono mag. 5 mV; Phono dyn. 0,5 mV; Hochpegel 500 mV. Volume-Steller
auf 1 V bzw. -30 dBV eingestellt, dann Abschluß der Hochpegeleingänge
mit 10 kOhm, Phono mit 1 kOhm bzw. Phono dyn. mit 10 Ohm. Meßfrequenz
1 kHz.
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DIN-Ohrkurvenfilter |
Hochpegel |
Ua = 1 V |
95 dB |
93 dB |
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-30 dBV |
74 dB |
76,5 dB |
Phono 1 (MC) |
Ua = 1 V |
68,5 dB |
76 dB |
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-30 dBV |
66 dB |
73 dB |
Phono 2 (MM) |
Ua=1V |
80,5 dB |
81,5 dB |
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-30 dBV |
72 dB |
73,5 dB |
Abmessungen (BxHxT) 43, 5 x 7 x 36, 5 cm |
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Mit 19,6 bzw. 18,8 Volt erreicht der Yamaha C-2a
eine hohe Ausgangsspannung. Selbst bei niederohmigerem Abschluß
geht der verfügbare Ausgangspegel nur geringfügig
zurück. Auch in Verbindung mit unempfindlichen Endstufen
ist dies sicherlich mehr als ausreichend.
Dabei erreicht der C-2a herausragende Verzerrungswerte. Selbst
bei extrem sorgfältiger und präziser Messung konnten
wir auf unserem Spektrumanalysator keine harmonischen Verzerrungen
feststellen. Treibt man das Gerät ins Clipping und dämpft
dann nur um 1 dB ab, bleibt nur die Grundwelle übrig. Auch
bei schmalbandigster Messung ist nichts zu entdecken, was nach
harmonischen Verzerrungen aussehen könnte. Zudem trifft
dies auf alle 3 Meßfrequenzen und auf beide Kanäle
zu.
Einfacher zu erfassen sind die IM-Werte, sie ergaben sich zu
0,015% und zwar konstant von kleinen Pegeln bis zum Clipping-Punkt.
Zu hören gibt es jedoch in diesem Bereich sicherlich nichts
mehr. Hinsichtlich der Verzerrungswerte zählt der C-2a
auf jeden Fall zur absoluten Spitzenklasse. |
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Verzerrungsdiagramm |
Einen ebenfalls sehr guten Eindruck hinterließ
der Bereich der Eingangsempfindlichkeit, -impedanz und Übersteuerungsfestigkeit.
Die Yamaha-Ingenieure erreichten bei hoher Empfindlichkeit (zum
Beispiel Phono 1,3 mV) eine praktisch wohl nie auszunützende
Übersteuerungsfestigkeit (Phono: 51,7 dB bei 1 kHz).
Auch die verfügbaren Eingangsimpedanzen werden genau eingehalten,
mit Ausnahme der 47-kOhm-Normimpedanz. Die Frequenzgänge
der Hochpegeleingänge erwiesen sich als linealglatt, die
Genauigkeit der Phonoentzerrung ist bis etwa 10 kHz sehr gut,
danach kommt es jedoch zu einem Abfall, der bei 20 kHz ein halbes
Dezibel ausmacht. |
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Frequenzgang
und Impedanz "Phono 2" |
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Frequenzgang
und Impedanz "Tuner" |
Etwas aus dem Rahmen fällt die Ausgangsimpedanz
der Hauptausgänge. Zwar ist sie mit 400 Ohm recht niederohmig,
der Schrieb dieser Impedanz über der Frequenz zeigt jedoch
einen Impedanzanstieg (die Kurve fällt bedingt durch die
Meßmethode; siehe Heft 9/79) im tieffrequenten Übertragungsbereich.
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Ausgangsimpedanzen;
oben: output, unten: tape rec. |
Die Impedanz der Aufnahmeausgänge ist hingegen
einwandfrei niederohmig und frequenzunabhängig. Einen vorbildlichen
Verlauf zeigt das Subsonic-Filter; es setzt nicht zu früh
ein, fällt dann aber sehr steil ab. Im Linearbetrieb überträgt
der C-2a Signale weit über den Hörbereich hinaus,
als obere und untere Frequenzgrenze für den 3-dB-Abfall
wurden 309 kHz bzw, 1,6 Hz ermittelt. |
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Klangregler,
Hochtonanhebung und Baßabiall nach Skalierung eingestellt |
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Klangregler Baßanhebung
und Hochtonabfall nach Skalierung eingestellt |
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Frequenzgang
"Subsonic Filter" |
Sinnvolle Klangregelmöglichkeiten eröffnen
die Steller für Tief- und Hochtonbeeinflussung. Durch die
ungerastete Ausführung der Regler ist ein sehr feinfühliges
Einstellen der Steller möglich. Die Frequenzgangschriebe
geben einen Überblick über die Klangbeeinflussungs-Möglichkeiten.
Gute Dämpfungswerte werden für das Übersprechen
zwischen den Kanälen erreicht. Lediglich im Phono-MC-Betrieb
liegt der Meßwert relativ niedrig, in Anbetracht der tatsächlich
in der Praxis vorkommenden Werte jedoch noch weitausreichend.
Die Übersprechdaten zwischen den Eingängen hielten
nicht ganz das übrige Niveau des Gerätes. Vor allem
bei 10 kHz ist man hier von anderen Spitzenvorstufen meßtechnisch
besseres gewohnt.
Hingegen erreichen die Fremdspannungsabstände absolutes
Spitzenklasseniveau. Vor allem auch bei Abdämpfung auf
-30 dBV werden hervorragende Daten erreicht. 72 dB im Phono-2-Kanal
suchen ihresgleichen, ebenso die 74 dB im Hochpegeleingang.
Auch der MC-Eingang ist extrem rauscharm, wenn auch hier ein
leichter Brumm in die lineare Messung miteingegangen ist, was
die vergleichenden Messungen mit einem DIN-Ohrkurvenfilter beweisen.
Die Verarbeitung und Bedienungsfreundlichkeit des C-2a machen
einen ausgezeichneten Eindruck. Als sehr praktisch erweisen
sich kleine ausklappbare Füße auf der Geräteunterseite,
die ein leicht pultförmiges Aufstellen des Vorverstärkers
erlauben.
Die Einschaltverzögerung unterdrückt Schaltknacken
bei der Inbetriebnahme sicher. Alle Regler und Schalter arbeiten
präzise, leichtgängig und frei von Störgeräuschen.
Obwohl der "Rec out"-Wahlschalter etwas gewöhnungsbedürftig
ist, bereitet die Bedienung des C-2a keine Schwierigkeiten.
Meßtechnisch betrachtet hat Yamaha, zumindest was Verzerrungsarmut
und Rauschfreiheit angeht, mit dem C-2a einen Vorverstärker
der absoluten Spitzenklasse entwickelt. Über die klanglichen
Eigenschaften berichten wir im Hörvergleich mit dem Vorverstärker
Precision Fidelity auf den Seiten 37 und 38 in, diesem Heft.
Klaus Renner |
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Klangliche
Beschreibung
Da in dieser Ausgabe auch der Vorverstärker Yamaha C-2a
in einem Laborbericht besprochen wurde (vergleiche Seite 24
bis Seite 29), haben wir für die klangliche Beschreibung
des Vorverstärkers Precision Fidelity C 4 den Yamaha Vorverstärker
als Vergleichsvorstufe herangezogen und auch dessen klangliche
Eigenschaften in dem folgenden Abschnitt beschrieben.
Als Programmquelle benutzten wir den Micro-Plattenspieler DDX
1000, der mit dem Tonarm Audiocraft AC 400 C ausgestattet war.
Als Tonabnehmersystem wurde das Grado Signatare III verwendet.
Als Abhöreinheit diente der Aktivlautsprecher BM 6 von
Backes & Müller. Die Programmquelle (Plattenspieler,
Tonarm, Tonabnehmersystem) war direkt an den Phono-Eingang des
jeweiligen Vorverstärkers angeschlossen, die ihrerseits
unmittelbar die BM 6 ansteuerten. Die beiden Vorstufen waren
auf identische Ausgangspegel eingemessen.
Bei den vorhandenen klanglichen Unterschieden zwischen den beiden
Vorverstärkern handelte es sich zumeist nur um Nuancen.
Die Hörjury war aber fast einhellig der Meinung, daß
diese klanglichen Unterschiede bei den vorliegenden Komponenten
etwas deutlicher zu hören waren, als dies bei dem Vorverstärker-Vergleich
conrad-johnson und AGI 511 A (siehe HIFI exklusiv Nr. 10) der
Fall war.
Den Baßbereich reproduzierte der Precision Fidelity voll
und voluminös, gleichzeitig aber in manchen Passagen auch
etwas undefinierter als der C-2a. Der Yamaha-Vorverstärker
wirkte in diesem Bereich schlanker und klarer. Tiefe Streichinstrumente
(Beispiel: C-Orgelpunkt zu Beginn von "Also sprach Zarathustra"
auf der Philipsplatte mit dem Concertgebouw-Orchester unter
Bernhard Haitink) erschienen bei der Reproduktion durch den
C-2a um eine Nuance griffiger und definierter. Die Wiedergabe
der Klangimpulse der großen Trommel am Ende von Strawinskys
"Le Sacre du Printemps" auf der Philips-Schallplatte
wurden vom C-2a ebenfalls um eine Spur deutlicher wiedergegeben.
Bei der Reproduktion eines Streicherensembles (beispielsweise
Rossinis Streichersonaten auf der Decca-Platte) durch den Precision
Fidelity wirkten die Streichinstrumente rund, plastisch und
sehr weich. Die Wiedergabe der Streicher durch den Yamaha war
sauber, markant, differenziert, brillant und außerordentlich
durchsichtig. Bei großorchestralen Aufnahmen reproduzierte
der C-2a diese ungewöhnlich analytisch. Das Klangbild war
durchsichtig, und Strukturen konnten gut erkannt werden. Hier
erzeugte der Precision Fidelity eher ein kompaktes, in manchen
Passagen ein geringfügig verwascheneres Klangbild. Bei
der Wiedergabe von Einzelinstrumenten (Keith Jarrett, Piano
auf ECM oder die Württembergischen Sonaten von C. P. E.
Bach, Cembalo auf Telefunken) wirkte der C-2a strukturiert und
in der Breite weiträumig, während der Precision Fidelity
ein kompakt homogenes Klangbild erzeugte.
Renner/KL |
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aus HiFi exclusiv 11/1979 Seite
24 ff. und Seite 37 ff. Herzlichen
Dank an den Nitschke-Verlag
für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu veröffentlichen.
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