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Test Empfänger |
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Revox
B 760 |
Wie bereits vor vier Jahren mit dem Modell
A 720, das uns seit unserem Test in HiFi-Stereophonie 5/74
als Referenzgerät für Empfangsvergleiche dient,
setzt der Schweizer Hersteller Studer nun auch mit dem neuen
Modell B 760, das erstmals auf der Funkausstellung 1977 vorgestellt
wurde, neue Maßstäbe bezüglich modernster
Technologie und Bedienungskomfort. Die Weiterentwicklung des
A 720 ist ein reiner UKW-Empfänger ohne Vorverstärker,
der wie sein Vorgänger ebenfalls nach dem Synthesizer-Prinzip
arbeitet, bei dem jedoch schaltungstechnisch die neuesten
technologischen Errungenschaften realisiert worden sind. Als
Besonderheiten dieses Gerätes, dessen ungefährer
unverbindlicher Preis bei 1860 bis 1900 DM liegt, sind die
15 (!) Stationstasten zu nennen sowie die Möglichkeit,
erstmals bei einem Synthesizer in 25-kHz-Schritten abzustimmen.
Beschreibung
Betrachtet man die Frontseite des Gerätes, so erkennt
man eine für einen reinen Empfänger ungewöhnliche
Vielzahl von Bedienelementen. Der große zentrale Drehknopf
ist der - wie schon beim Vorgängermodell -magnetisch
rastende Abstimmknopf, mit dem die Sendereinstellung in Frequenzschritten
von zunächst 50 kHz (= 0,05 MHz) erfolgt. Hiermit können
bis auf ganz wenige Ausnahmen die meisten deutschen Sender
exakt eingestellt werden, die zusätzlich mögliche
Abstimmung in 25-kHz-Schritten soll weiter unten beschrieben
werden.
Die Frequenzanzeige befindet sich oben in dem rechteckigen
Ausschnitt links neben dem Abstimmknopf. Dort wird gleichzeitig
auch die Nummer der Stationstaste angezeigt, sofern eine davon
betätigt worden ist. Unterhalb der Ziffernanzeigen findet
man die beiden Abstimminstrumente für Signalstärke
und Ratiomitte und darunter fünf elektronische Kurzhub-Tipptasten.
Die linke hiervon (store in memory) dient zum Speichern der
gerade eingestellten Frequenz auf einer der Stationstasten.
Hierzu ist der Schalter "memory mode" (unter der
aufklappbaren Abdeckung an der oberen Gerätekante, siehe
Bild 7) in Stellung "read write" zu schalten, wodurch
der Speicher gewissermaßen entsichert wird. Dann drückt
man die gewünschte Stationstaste, wobei auf der Anzeige
die bisher gespeicherte Frequenz und die Stationsnummer erscheinen.
Durch kurzes Antippen der Taste "store in memory"
wird nun die eingestellte Frequenz auf dem gewählten
Speicherplatz abgespeichert, abschließend ist der Schalter
"memory mode" wieder auf "read only" zurückzustellen.
Zur besseren Übersicht kann man die Stationstasten auch
noch mit einem Schildchen mit dem betreffenden Stationsnamen
(z. B. HR l, BR II, WDR III usw. ) kennzeichnen. Hierzu liegt
ein Schildersatz mit 87 verschiedenen Stationsnamen aller
europäischen Sender dem Gerät als Zubehör bei.
Hat man - z. B. wegen ungünstiger Empfangslage - nicht
die Möglichkeit, auf allen 15 Tasten verschiedene Stationen
abzuspeichern, so können mit der Taste "Station
blank" auch sogenannte Leerstellen auf beliebige Speicherplätze
übertragen werden. Eine Leerstelle bewirkt eine Stummschaltung
des Signals und eine Auslöschung der Frequenzanzeige.
Das Abspeichern einer Leerstelle erfolgt im Prinzip wie oben
für bestimmte Frequenzen beschrieben, jedoch ist zusätzlich
zur Taste "store in memory" noch die Taste "Station
blank" zu drücken. Sämtliche diesbezüglichen
Vorgänge sind übrigens in der vorbildlichen dreisprachigen
Bedienungsanleitung ausführlich und gut verständlich
beschrieben.
Nach dem Einschalten des B 760 schaltet sich zunächst
automatisch die Funktion für manuelle Abstimmung ein.
Das Abrufen einer gespeicherten Station erfolgt dann durch
Antippen der gewünschten Stationstaste in dem Tastenfeld
rechts neben dem Abstimmknopf. Möchte man auf Handabstimmung
zurückschalten, so ist die rechte Taste in der beschriebenen
Fünferreihe (manual tuning) zu drücken.
Die gesamte Speicherung erfolgt rein elektronisch, also ohne
mechanische Bauelemente oder Kontakte und ist deshalb keinem
Verschleiß unterworfen. Damit jedoch der Speicherinhalt
auch bei ausgeschaltetem Gerät nicht verlorengeht, wird
die Speicherelektronik dauernd mit Strom versorgt, solange
das Gerät am Netz angeschlossen ist. Bei Abtrennung vom
Netz übernehmen drei eingebaute Batterien die Speisung.
Sie befinden sich in einer komplett herausnehmbaren Halterung
in der Mitte hinter der am oberen Geräterand herausklappbaren
Blende (Bild 7). Da der CMOS-Speicher außerordentlich
wenig Strom verbraucht, reicht ein Satz Alkali-Batterien für
etwa ein Jahr. Mit den beiden Tasten "cancel" bzw.
"add -25 kHz" der Fünferreihe lassen sich die
bereits erwähnten versetzten Frequenzen im 25-kHz-Raster
zwischen den 50-kHz-Schritten der Hauptabstimmung einstellen,
was für einige Stationen erforderlich ist. Ein kurzes
Antippen der Taste "add" bewirkt dabei eine Hinzufügung
von 25 kHz zur vorher eingestellten Frequenz. War das Gerät
beispielsweise auf 89,15 MHz eingestellt, so beträgt
die Abstimmfrequenz nach Betätigen derTaste "add"
89,175 MHz (Sender Blauen SWF II). Die Anzeige lautet dann
auf 89,17 MHz, wobei zu berücksichtigen ist, daß
die letzte Fünferstelle nicht mehr angezeigt wird, in
der quarzgesteuerten Abstimmung aber enthalten ist. Zum Löschen
dieses +25-kHz-Versatzes ist die Taste "cancel"
zu betätigen oder einfach der Abstimmknopf zu drehen,
wobei die Löschung automatisch erfolgt. Selbstverständlich
können auch "versetzte" Frequenzen im 25-kHz-Raster
ebenso wie normale auf den Stationstasten gespeichert werden.
An den beiden äußeren Seiten der Gerätefront
befinden sich jeweils weitere sechs Bedien- und Anzeigeelemente.
Auf der linken Seite sind es der Netzschalter mit darüber
liegender Kontrolleuchte, der Schalter "operating mode"
mit der Anzeigeleuchte "Dolby FM" sowie am unteren
Rand eine Klinkenbuchse für Kopfhöreranschluß
(phones) mit separatem Lautstärkesteller (volume). Mit
dem Schalter "operating mode" kann in Stellung "noise
reduction" ein zusätzliches nachrüstbares Dolby-Modul
zur Rauschverminderung eingeschaltet werden, falls die Rundfunkanstalten
entsprechende Sendungen ausstrahlen. Ist das Gerät nicht
mit Dolby-Zusatzeinheit ausgerüstet, so erfolgt in der
Schalterstellung "noise reduction" Stummschaltung
des Ausgangssignals. In engem Zusammenhang mit dieser Taste
stehen auch die beiden linken Schiebeschalter unter der aufklappbaren
Blende (Bild 7), die mit Deemphasis bezeichnet sind. Befindet
sich der Schalter "operating mode" in Stellung "normal",
so ist nur der linke Schalter wirksam, mit dem die Deemphasis
zwischen 50 (µs (europäische Norm) und 75 µs
(USA-Norm) umgeschaltet werden kann. Ist dagegen die Dolby-Zusatzeinheit
eingeschaltet (Stellung "noise reduction"), so ist
auch der rechte Schalter "with NR System" wirksam.
Steht er am linken Anschlag, so ist (je nach Stellung des
anderen Schalters) die Entzerrung 50 µs oder 75 µs
in Betrieb, steht er am rechten Anschlag, so ist die spezielle
Deemphasis für Dolby-Betrieb von 25 µs wirksam.
Der dritte Schalter "memory mode" dient zur Speicherung
von Frequenzen auf Stationstasten, über seine Funktionsweise
wurde bereits berichtet.
Das Bedienfeld auf der rechten Seite der Stationstasten ist
zur Wahl der Empfangs- und Stummschaltungsart vorgesehen.
In der Mitte befinden sich zwei Kippschalter zur Schaltung
des Stereofilters (Separation) und der Muting-Funktion (muting-mode),
darüber die Anzeigeleuchten für Stereobetrieb bzw.
Ansprechen der Stummschaltung. Die beiden Schalter am unteren
Rand sind- wohl aus Gründen der optischen Symmetrie-
Drucktasten, die zur Monoumschaltung bzw. zur Ausschaltung
der Stummabstimmung dienen.
Die drei Drehsteller unter der oberen Blende (Bild 7) ermöglichen
die Einstellung des Ausgangspegels sowie der Schaltschwellen
für Stereoumschaltung und Stummschaltung (Muting). Über
den Stellbereich dieser Elemente geben unsere Meßergebnisse
Auskunft (Bild 1); sie sind für Mono- und Stereobetrieb
verschieden, wobei der Stereobereich höher liegt, weil
Stereoprogramme für saubere und rauschfreie Wiedergabe
wesentlich größere Antennensignale benötigen.
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7 Frontansicht
des Revox B 760 mit aufgeklappter Blende, hinter der sich die
nicht regelmäßig benutzten Bedienelemente befinden |
An der Geräterückseite befinden sich
zwei Antenneneingänge, ein symmetrischer DIN-Eingang (240/300
Ohm) sowie ein Koax-Eingang (60/75 Ohm). Das Ausgangssignal
steht wahlweise an Cinch-Buchsen mit einstellbarem Pegel (variable,
Steller "Output level" an der Frontseite unter der
aufklappbaren Blende) oder mit festem Pegel an Cinch- oder DIN-Buchse
zur Verfügung. Zwei weitere Cinch-Buchsen ermöglichen
den Anschluß eines XY-Oszilloskops zur Unterstützung
einer exakten Abstimmung. Die Abmessungen des Gerätes betragen
452 x 151 x 348 (B x H x T in mm). |
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1 Signal-Rauschspannung-Diagramm,
gemessen an 60/75 Ohm |
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2 Frequenzgang
und Übersprechen, gemessen in beiden Kanälen mit und
ohne Stereorauschfilter |
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3 Verhalten bei
Verstimmung |
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4 Pilottonunterdrückung;
links: Pilotton- und Hilfsträger-Fremdspannungsabstand,
rechts: Pilottonverzerrungen |
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5 Wirksame Trennschärfe;
links Zweizeichentrennschärfe gemessen bei f = 100 MHz.
U = 100 µV Nutzsender moduliert, f = 1 kHz HF-pegeldifferenzen
für Delta Ua = -3 dB
rechts Kreuzmodulationsdämpfung gemessen bei f = 100 MHz
Nutzsender unmoduliert. U = 100µV Störsender moduliert,
f = 1 kHz. HF-Pegeldifferenzen für S/N = 20 dB |
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6 Großsignalselektion |
Ergebnisse
unserer Messungen
I Allgemeine Betriebseigenschaften
Frequenzbereich
FM(UKW) |
87,00 bis 107,95 MHz |
Skalengenauigkeit (UKW)
Frequenzabweichung im
gesamten Empfangsbereich |
± 0 kHz |
Abstimminstrumente
Signalstärkeinstrument
Vollausschlag für |
200 mV |
Ratiomitteinstrument
Frequenzabweichung
gegenüber Rauschminimu |
± 0 kHz |
Empfindlichkeit/Skt. |
± 60 kHz |
Frequenzstabilität
(190 bis 250 V) |
± 0 kHz |
Ausgangsspannung
bei 1 kHz, ±40 kHz Hub (0 bis) |
600 mV |
II Empfindlichkeit
Begrenzereinsatz |
(-3 dB) 0,6 µV(-29dBpW) |
Eingangsempfindlichkeit
mono 26 dB S+N/N |
1,0 µV (-25 dBpW) |
stereo 46 dB S+N/N |
25 µV (+ 3 dBpW) |
Stummabstimmung |
min |
max |
Schaltschwelle |
3,5 µV |
30µV |
hierbei S+N/N mono |
47 dB |
64 dB |
hierbei S+N/N Stereo |
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47 dB |
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Stereoumschaltung |
8 µV |
300 µV |
hierbei S+N/N |
36 dB |
63 dB |
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III Wiedergabegüte
Ue = 1 mV an 60 Ohm, ±40 kHz Hub Signal-Rauschspannungsabstand
Fremdspannungsabstand |
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mono |
76 dB |
Stereo |
66 dB |
Geräuschspannungsabstand |
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mono |
72 dB |
Stereo |
68 dB |
Pilotton -Fremdspannungsabstand
bezogen auf ±67,5 kHz Hub |
> 70 dB |
Pilottonverzerrungen (9,2 kHz)
Intermodulationsanteile |
0,35% |
Oberschwingungsgehalt |
< 0,11% |
Klirrfaktor
fm = 1 kHz, ±40 kHz Hub |
0,09% |
±75 kHz Hub |
< 0,17% |
= 250 Hz |
< 0,11% |
= 6,3 kHz |
< 0,25% |
Übertragungsbereich
(-3 dB)
für Preemphasis 50 µs |
2 Hz bis 15,4 kHz |
Übersprechdämpfung
IV Trennschärfe
Nutzsenderspannung Ue = 100 µV an 60 Ohm
HF-ZF-Bandbreite |
130 kHz |
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Sperrung
(±300-kHz-Selektion) |
73 dB |
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Kreuzmodulationsdämpfung
(±300kHz) |
67 dB |
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Gleichwellenselektion
(Ue = 1 mV) |
0,8 dB |
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Spiegelfrequenzdämpfung |
100 dB |
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ZF-Dämpfung |
> 100 dB |
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Kommentar zu den Ergebnissen unserer Messungen
Die von uns durchgeführte Punktebewertung liefert in den
vier Einzelkategorien die folgenden Ergebnisse:
I Allgemeine Eigenschaften 10 Punkte
II Empfindlichkeit 9 Punkte
III Wiedergabegüte 10 Punkte
IV Trennschärfe 8 Punkte
Die Abstimmeigenschaften des B 760 müssen als hervorragend
bezeichnet werden. Da ist zum einen das Synthesizer-Prinzip
(siehe auch: "Was ist eigentlich... ein Synthesizer-Tuner"
in HiFi-Stereophonie 8/77), bei dem die Empfangsfrequenz nicht
nur völlig exakt angezeigt, sondern auch quarzgenau abgestimmt
und festgehalten wird. Dabei erfordert die genaue Mittenabstimmung
keinerlei besonderes Fingerspitzengefühl, weil ja das gesamte
System in 50-kHz-Schritten digital rastet und deshalb die genaue
Frequenz automatisch getroffen und festgehalten wird. Zum anderen
sind auch die Instrumente, insbesondere das Signalstärkeinstrument
mit seinem exakt logarithmischen Anzeigeverhalten bis zu Antennenspannungen
von 200 mV (!) eine gute Hilfe beim Abstimmvorgang. - Der Innenwiderstand
ist mit 220 Ohm erfreulich gering und an allen Anschlußbuchsen
(Cinch, DIN, fixed, variable) derselbe. Der Kopfhörerausgang
verfügt über einen separaten Verstärker; er ist
für Hörer ab 8 Ohm geeignet, die optimale Anpassung
liegt bei 200 Ohm.
Sehr gut ist auch die Eingangsempfindlichkeit, wobei insbesondere
der frühe Begrenzungseinsatz und die hohe Stereoempfindlichkeit
überzeugen können. Die Einstellbereiche der Schaltschwellen
der Stummabstimmung sowie für die Stereoumschaltung sind
praxisgerecht.
Auch die von uns ermittelten Daten aus dem Bereich der Wiedergabegüte
können durchweg voll überzeugen, was sich ja auch
in der Höchstbewertung mit 10 Punkten widerspiegelt. In
dieser Kategorie liegen sieben von neun Einzelbewertungen bei
10 Punkten oder darüber, einmal werden 9 und einmal 8 Punkte
vergeben. Ein so homogenes Qualitätsbild wurde bisher nur
von ganz wenigen Geräten erreicht, die dann meist auch
noch eine wesentlich größere Bandbreite aufwiesen.
Gegenüber dem Vorgängermodell A 720 wurde besonders
in diesem Bereich ein erheblicher Fortschritt erzielt.
Die Trennschärfeeigenschaften dagegen sind ähnlich
wie beim Vorgängermodell; die Bandbreite beträgt 130
kHz und liegt damit im Bereich des für unsere deutschen
Empfangsverhältnisse optimalen Wertes. Die Filter sind
zwar nicht besonders steilflankig, dennoch werden für die
Sperrung über 70 dB und für die Kreuzmodulationsdämpfung
weit über 60 dB erreicht, was für die Praxis ausreichend
ist. Auch das Großsignalverhalten ist ausgezeichnet, so
daß in dieser Kategorie ein Gesamtergebnis von 8 Punkten
erreicht wird. Das ist der gleiche Wert, wie ihn seinerzeit
auch der A 720 erzielte.
Empfangs- und Betriebstest
Beim Empfangstest haben wir den B 760 in erster Linie mit seinem
Vorgänger A 720 verglichen. Hierbei zeigte sich, daß
die beiden Geräte hinsichtlich ihrer Empfangsleistung nahezu
völlig identisch sind, nur an einigen sehr kritischen Stellen
war der neue B 760 ganz leicht überlegen. Dies war immer
dann der Fall, wenn es um die Selektion sehr schwacher Sender
ging und der Nachbarsender nicht nur frequenzmäßig
dicht daneben lag, sondern auch einen erheblich größeren
Pegel aufwies (mehr als +20 dB). Die festgestellten Unterschiede
waren jedoch nur minimal, was aber keineswegs gegen den B 760
spricht, sondern vielmehr für den A 720, der nach wie vor,
was seine Empfangsleistung betrifft, in die Spitzenklasse einzustufen
ist.
Die Wiedergabegüte erwies sich als exzellent. Allerdings
konnten auch hier keine großen Unterschiede festgestellt
werden, weil in den meisten Fällen die Qualität beider
Empfänger höher lag als die von der Programmseite
her gebotene. Obwohl sich beispielsweise die Signal-Rauschspannungsabstände
beider Geräte meßtechnisch deutlich unterscheiden,
war doch gehörmäßig kaum ein Unterschied feststellbar;
was man hörte, war eben das Rauschen der Bandmaschine im
Rundfunkstudio. Bei Direktübertragungen oder bei anderem
besonders hochwertigem Programmaterial kann der B 760 jedoch
seine Qualitäten voll zur Geltung bringen und besticht
durch ein sauberes und durchsichtiges Klangbild.
Die Bedienung ist trotz der Vielzahl der Elemente einfach. Durch
die große Anzahl der Stationstasten kann man in den meisten
Fällen auf die Handabstimmung ganz verzichten. Die Belegung
der Stationstasten mit den gewünschten Frequenzen geht
sehr schnell und einfach vor sich, die Umschaltungen erfolgen
völlig geräuschlos. Sämtliche Schalter und Steller
arbeiten knack- und störungsfrei, bei irgendeinem Funktionswechsel
wird in den Pausen jeweils die Stummschaltung kurzzeitig aktiviert,
was sich durch Aufleuchten der Muting-Lampe anzeigt. Als recht
praktisch erweist sich die getrennte Einstellmöglichkeit
für die Schaltschwellen der Muting und der Stereoumschaltung.
Man kann die Eigenschaften des Gerätes hiermit optimal
an die jeweiligen Empfangsverhältnisse anpassen. Die Funktion
der Dolby-Rauschunterdrückungsschaltung konnten wir nicht
überprüfen, da entsprechende Sendungen derzeit in
Deutschland noch nicht ausgestrahlt werden.
Zusammenfassung
Der Revox B 760 ist der würdige Nachfolger des A 720, wobei
er bei etwa gleich guten Empfangsleistungen deutlich verbesserte
Wiedergabeeigenschaften aufweist. Daneben bietet er modernste
Technologie sowie sehr hohen, in dieser Vollendung wohl kaum
zu überbietenden Bedienungskomfort. Die von uns ermittelten
technischen Eigenschaften ergeben in allen Kategorien sehr hohe
Punktebewertungen, die unter Zugrundelegung der Gewichtung:
x 1, x 2, x 2, x 5 zu einer Gesamtzahl von 88 Punkten führen.
Dies stellt den B 760 auf einen der vordersten Plätze in
der Rangfolge der von uns getesteten Geräte. Insbesondere
unter Berücksichtigung des gebotenen Bedienungskomforts
muß die Preis-Qualität-Relation als sehr gut bezeichnet
werden.
. mth |
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aus HiFi Stereophonie 7/1978
Seite 877 ff.
Herzlichen Dank an die Motorpresse
Stuttgart für die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu
veröffentlichen. |
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